Der Tarifstreit bei der Telekom geht in die vierte und möglicherweise entscheidende Gesprächsrunde. Vorher erhöhte Verdi noch mal den Druck und lässt 16 Standorte bestreiken.

Stuttgart - Im Ringen um bessere Bezahlung für die Telekom-Mitarbeiter hat die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks den Druck erhöht. Am Dienstag legten knapp 1700 Beschäftigte des Telekommunikations-Unternehmen in Baden-Württemberg die Arbeit nieder, wie der zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiter Joachim Reiter sagte. Das waren 500 mehr als beim letzten Arbeitsausstand vergangene Woche. 16 Standorte wurden bestreikt, etwa in Stuttgart, Ulm, Rottweil, Freiburg und Karlsruhe. Die Arbeitsniederlegung war bis Mittwochmorgen geplant.

 

Entscheidende Verhandlungsrunde beginnt

Verdi verlangt unter anderem eine Entgelterhöhung um fünf Prozent für ein Jahr, diese würde für etwa 5000 Tarifbeschäftigte in Baden-Württemberg und insgesamt 63 000 in Deutschland aus Bereichen wie Festnetz, Mobilfunk und Service gelten. Die Telekom hatte zuletzt angeboten, die Gehälter in zwei Schritten über zwei Jahre um 2,8 Prozent anzuheben. Aus Sicht der Gewerkschaft ist das zu wenig.

Mit den Warnstreiks in ganz Deutschland, an denen laut Verdi rund 12 500 Telekom-Beschäftigte teilnahmen, wollte die Gewerkschaft noch ein Zeichen setzen vor Beginn der für Dienstag und Mittwoch angesetzten Verhandlungsrunde zwischen der Telekom und Arbeitnehmervertretern. Verdi-Mann Reiter schätzte die Chancen auf eine Einigung auf „50:50“.

Die Telekom sprach dagegen nur von 6000 Streikenden im Bundesgebiet. Die Auswirkungen hielten sich nach Unternehmensangaben im Rahmen. Die Telekom sprach von einzelnen Terminausfällen der Techniker.