Ein Täter gibt sich als Bankangestellter aus, der angeblich auf der Suche nach Blüten ist. Am Ende erbeutet er echtes Geld.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Seit einigen Tagen klingeln verstärkt Betrüger an der Haustür – für die Polizei Grund genug, die Stuttgarter zu warnen. Doch hier ist nicht etwa ein falscher Handwerker, ein falscher Wasserableser oder falscher Telekommitarbeiter unterwegs. Sondern ein seriöser Herr, ein angeblicher Bankmitarbeiter, der auf der Suche nach Falschgeld ist. „Die Masche fällt seit gut einer Woche auf“, sagt Polizeisprecher Sven Burkhardt, „und es könnte der Anfang einer Serie sein, deshalb warnen wir sofort.“

 

Und so läuft die Masche ab

Einen typischen Fall gab es am Dienstag, 2. August, gegen 17.45 Uhr in Bad Cannstatt. Dort klingelte es bei einer 95-jährigen Frau: Vor der Tür stand ein grauhaariger Herr, der sich als Mitarbeiter ihrer Bank ausgab. Der Mann gab an, dass in diesen Tagen gerade falsche 100-Euro-Scheine im Umlauf seien und er diese auf ihre Echtheit überprüfen müsse – ob sie auch welche in ihrem Haus habe?

Die Seniorin hatte – und übergab ihm in ihrer Wohnung einen Hunderter zur Ansicht. Der falsche Bankmitarbeiter schaute sich den Geldschein an und erklärte, dass es sich tatsächlich um eine Fälschung handele. Er verkündete, dass er den Geldschein mitnehmen müsse und versicherte der Cannstatterin, dass ihr die Summe gutgeschrieben werde. Dann verschwand er.

Ein vertrauenerweckender Typ

Ob er es nur auf 100-Euro-Scheine abgesehen hat oder nach weiteren Wertsachen in der Wohnung Ausschau hielt, ist unklar. Oft versuchen die Täter ihre Opfer abzulenken und Wertgegenstände mitgehen zu lassen.

Der Mann soll etwa 65 Jahre alt und 1,75 Meter groß sein. Er sprach akzentfreies Deutsch, hat graue Haare, trug zur Tatzeit ein helles Hemd und eine beigefarbene lange Hose. Nach dem Eindruck der Betroffenen hatte er ein gepflegtes Äußeres. „So ein Typus Mensch, dem man vertrauen kann“, formuliert es Polizeisprecher Burkhardt. Bei der aktuellen Serie könnte sich um einen Einzeltäter, aber auch um eine Gruppe handeln. Bei geringsten Zweifeln hat der Polizeisprecher zwei Ratschläge: Die Nummer 110 wählen oder Angehörige ins Vertrauen ziehen.