Bei beschlagenen Fenstern denken viele an Kondenswasser auf der Innenseite. Bei manchen Fenstern bildet sich dieses allerdings auf der Außenseite. Aber warum ist das so?

Wenn Fenster beschlagen, kennt man das meist von den Innenseiten. Gerade in den frühen Morgenstunden kann es allerdings passieren, dass das eine oder andere Fenster auch gerne mal von außen beschlägt. Die Gründe sind positiv.

 

Warum beschlagen Fenster von außen?

Kondenswasser bildet sich, wenn warme Luft auf eine kalte Oberfläche trifft. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, kann es bei feuchter Luft passieren, dass diese Feuchtigkeit an kalten Oberflächen kondensiert und Fenster beschlagen. Sind Fenster gut isolierte, erwärmen sich diese morgens an der Außenseite gerne mal langsamer als die Außenluft selbst, was dazu führt, dass Fenster in den frühen Morgenstunden auch von außen beschlagen können. Das kann auch der Fall sein, wenn nach Sonnenaufgang das Fenster noch eine Zeit im Schatten liegt. Am häufigsten bildet sich Kondenswasser an der Außenseite bei dreifach-verglasten Fenstern. Wenn Fenster morgens also von außen beschlagen sind, ist das prinzipiell ein gutes Zeichen, da dies ein Hinweis auf eine gute Isolierung der Fenster ist und wenig Wärme von innen an die äußere Scheibe gelangt.

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Warum beschlagen Autoscheiben von außen?

Dasselbe Prinzip gilt für Autoscheiben. Über Nacht kühlen Scheiben und Innenraum des Autos ab und morgens, wenn sich die Außenluft bereits wieder aufgewärmt und neue Feuchtigkeit aufgenommen hat, kondensiert die Luftfeuchtigkeit an den noch kalten Scheiben. Je nachdem, wie schnell sich der Innenraum des Autos und somit auch die Scheiben am Morgen wieder erwärmen, verschwindet auch das Kondenswasser an den Außenscheiben wieder. Abhängig hierfür ist vor allem die Sonneneinstrahlung am Morgen sowie die Größe der Scheiben und die Farbe des Autos, sowohl außen als auch innen (dunkle Farben absorbieren mehr Licht und somit auch Wärme). Auch hier spielt Schatten am Morgen eine Rolle. Steht das Auto nach Sonnenaufgang noch im Schatten, ist Kondenswasser an der Außenseite wahrscheinlicher.

Das kann man gegen beschlagene Fenster von außen tun

Gelegentliche Tauwasserbildung ist in kleinen Mengen bei Fenstern unproblematisch, solange keine Oberflächen betroffen sind, welche die Feuchtigkeit absorbieren (DIN 4108-2 Abs. 6.2). In der Regel sind die Außenseiten von Fenstern morgens auch nur für kurze Zeit (meist wenige Stunden) beschlagen, da sich die Fensterscheiben bei Sonnenaufgang auch zeitnah erwärmen. Wenn Sie vermeiden wollen, dass Fenster von außen beschlagen, helfen die folgenden Punkte:

1. Rollläden oder Fensterläden schließen

Am einfachsten können Sie vermeiden, dass Fenster morgen außen beschlagen, wenn Sie über Nacht Rollläden oder Fensterläden schließen. So kühlen die äußeren Fensterscheiben über Nacht weniger ab.

2. Stoßlüften

Ein kurzes morgendliches Stoßlüften sorgt dafür, dass sich die Fenster schneller aufwärmen und die Feuchtigkeit nicht mehr kondensieren kann. Das gibt schnellen Durchblick am Morgen.

3. Reiniger mit Abperleffekt

Im Handel sind zusätzlich auch Reiniger mit Abperleffekt erhältlich. Wirkungsgrad und -dauer sind allerdings unterschiedlich. Bei schlechten Reinigern kann der Abperleffekt bereits nach 2 bis 3 Regenschauern verschwinden und andere halten länger durch. Gemeinsam haben die Reiniger aber, dass diese regelmäßig aufgetragen werden müssen.

Fazit:

Die Bildung von Kondenswasser an der Außenseite von Fenstern ist ein Zeichen für eine gute Wärmedämmung. In den frühen Morgenstunden kühlt die Außenluft ab und die Feuchtigkeit in der Luft kondensiert an den noch kalten Fensterscheiben. Dieses Phänomen ist besonders bei Mehrscheibenisolierglas und an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit sowie gut isolierten Scheiben, die morgens noch länger im Schatten liegen zu beobachten. Rollläden oder Fensterläden können helfen, dieses Problem zu minimieren.