Ob in der Automobilbranche oder bei Elektrogeräten – der Verbraucher bekommt den Chipmangel gerade in vielen Bereichen zu spüren. Wir erklären, wieso es überhaupt zu den Engpässen bei den Halbleitern kommt.

Die Ursache für die Halbleiter-Probleme sehen Experten in der Coronakrise, auch weil die Pandemie die Digitalisierung beschleunigt habe. Die Nachfrage nach Ausstattung von Homeoffices und für den Schulunterricht zuhause habe sprunghaft zugenommen. Und dass sich die Weltwirtschaft so schnell von der Coronakrise erholt habe, ist nach Ansicht von Ökonomen so auch nicht abzusehen gewesen. Automanager wie VW-Chef Herbert Diess erklären die Misere auch damit, dass in den USA im vergangenen Winter mehrere Halbleiterfabriken ausgefallen seien und ein Brand bei einem japanischen Hersteller die Lage zusätzlich verschärft habe.

 

Mitschuld der Hersteller am Chipmangel?

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer wiederum gibt den Herstellern eine Mitschuld an der Chipkrise. Die Autobauer planten seit Jahren mit immer stärkerer Automatisierung, mit immer mehr Rechnern und intelligenten Funktionen im Auto, sagt der Chef des Forschungsinstituts CAR in Duisburg. Die Hersteller wüssten also schon länger von dem enorm gestiegenen Chip-Bedarf – man habe sich aber nicht entsprechend darauf eingestellt. „Man hat eben keinen strategischen Einkauf, der langfristig mit den Entwicklern die nächsten Automodelle plant“, meint Dudenhöffer.

Autohersteller wie Daimler und Porsche wiederum verweisen darauf, dass sie in Planung, Einkauf und Fertigungssteuerung fortlaufend flexibel auf Änderungen und Störungen reagierten. Die Lage werde täglich neu bewertet. Das gelte auch für das aktuelle Thema Chipmangel.