Die ersten ehemaligen IS-Anhänger kehren nach Deutschland zurück. In Stuttgart helfen Experten den Extremisten beim Ausstieg und beraten sie bei der Deradikalisierung. Um Religion geht es dabei oft nur am Rand.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Wenn es gewünscht wird, macht Daniel Köhler auch Hausbesuche. Oder trifft Menschen, die ihn um Hilfe bitten, im Café. Der Ort ist egal. Hauptsache, es wächst Vertrauen, und man kann gut reden. Er kommt immer in Begleitung. Manchmal besuchen Köhler und seine Kollegen ihr Gegenüber auch in der Haftanstalt. Nicht jedoch wenn der Prozess noch läuft. Sie drängen sich nicht auf. Sie kommen, wenn sie kontaktiert werden. „Freiwilligkeit ist bei uns oberstes Prinzip“, sagt er. Das zeige, ob das Gegenüber wirklich ausstiegswillig sei. Diese Anbahnungsphase kann ein Vierteljahr dauern, bevor die eigentliche Arbeit beginnt.