Vielleicht haben Sie in letzter Zeit auch die Aussage gehört, dass jemand geswattet wurde? Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Der Begriff „Swatting“ stammt aus dem Englischen und leitet sich von „S.W.A.T.“ ab, einem Akronym für „Special Weapons and Tactics“, das eine Spezialeinheit der Polizei beschreibt. Beim Swatting hetzt man jemandem eine Spezialeinheit durch Falschangaben bei der Einsatzzentrale auf den Hals, ohne dass es dafür einen tatsächlichen Grund gibt. Jemand, der geswattet wird, wird demnach ungewollt zur Zielperson eines SWAT-Einsatzes. Die Absicht dahinter: Die Person zu schikanieren oder zu verängstigen. Insbesondere Live-Streamer, bei denen der Einsatz live mitverfolgt werden kann, sind häufig Opfer solcher Swattings.

 

Swatting heißt nicht gleich Spezialeinheit

Obwohl der Begriff „Swatting“ vom Akronym „S.W.A.T.“ abgeleitet wird, ist nicht zwingend eine Spezialeinheit der Polizei beteiligt. Der Einsatz solcher Einheiten erfordert schwerwiegende Vorwürfe, wie Geiselnahmen oder Bombendrohungen. Oft greifen Täter jedoch auf weniger drastische Falschangaben zurück, sodass gewöhnliche Polizeistreifen oder Rettungskräfte ausrücken. Unter „Swatting“ werden daher alle durch einen Falschalarm bewusst ausgelösten Notfalleinsätze verstanden, die das Ziel haben, eine unbeteiligte Person zu schikanieren.

Swatting ist kein Spaß

Die Konsequenzen des Swattings sind vielfältig und oft gravierend. Neben den direkten Gefahren für die betroffenen Personen haben solche Aktionen auch rechtliche Folgen. Täter, die falsche Notrufe tätigen, müssen mit strafrechtlichen Ermittlungen und Geld- oder Haftstrafen rechnen. Die psychologischen Auswirkungen für die Betroffenen können ebenfalls erheblich sein. Die unerwartete und oft vehemente Reaktion der Notfalldienste verursacht häufig erheblichen Stress und kann im schlimmsten Fall zu Traumata führen.

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Warum wird jemand geswattet?

Wenn jemand geswattet wird, dann meist aufgrund von persönlichen Streitereien oder Rachegelüsten. Ziel ist es, der Person eins auszuwischen und sie absichtlich in eine prekäre Lage zu bringen. Mögliche Gefahren für Leib und Seele des Opfers werden dabei billigend in Kauf genommen, sind möglicherweise sogar erwünscht.

In der Regel ist der Täter beim eigentlichen Swatting jedoch nicht dabei. Es sei denn, das Opfer ist gerade in einem Live-Stream. Hier kann der Unruhestifter alles am Bildschirm mitverfolgen. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren immer wieder Streamer auf YouTube oder Twitch zum Ziel von Swattings geworden.