Ameisen sind zwar ein wichtiger Teil des Ökosystems, allerdings sind sie auf dem Balkon, im Garten oder gar in der Wohnung mehr als lästig. Was gegen Ameisen hilft und welche Hausmittel es gibt, verraten wir Ihnen hier.

Der Sommer kommt und die Temperaturen werden wärmer, aber leider muss man sich in der warmen Jahreszeit manchmal Garten, Balkon oder gar die Wohnung mit Ameisen teilen.

 

Das hilft gegen Ameisen im Haus und der Wohnung

Haben Ameisen einen Zugang in die Wohnung gefunden und dazu noch eine lukrative Nahrungsquelle entdeckt, markieren sie mit Duftstoffen den Weg. Je ertragreicher ein Weg, desto mehr wird dieser von den Ameisen genutzt.

Vorab 4 wichtige Fragen klären:

Wenn Sie Ameisen im Haus haben und einen Ameisenbefall auch in Zukunft ausschließen wollen, sollten Sie sich als erstes die folgenden 4 Fragen stellen:

1. Um welche Ameisenart handelt es sich?

Wenn Sie wissen, mit welchen Ameisen Sie es genau zu tun haben, fällt auch die Bekämpfung leichter. Hierbei geht es hauptsächlich um die Frage, ob sich das Nest draußen oder drinnen befindet. Machen Sie hierfür ein Foto von den Ameisen, welches Sie gut zur Identifizierung nutzen können. Die häufigsten Ameisenarten in Deutschland finden Sie hier.

2. Welche Nahrungsquellen befinden sich in der Wohnung?

Wenn Sie die Nahrungsquellen der Ameisen in der Wohnung finden und für die Ameisen unzugänglich machen, werden diese sich andere Nahrungsquellen suchen müssen und sollten nach und nach aus der Wohnung verschwinden. Verstauen Sie Vorräte in dicht schließende Gefäße und putzen Sie Ihre Wohnung. So entfernen Sie die Duftstraßen der Ameisen und nehmen ihnen somit die Orientierung.

3. Wo kommen die Ameisen in das Haus?

Eingänge zur Wohnung sollten ausfindig gemacht und verschlossen werden. Auch wenn die Nahrungsquellen unzugänglich gemacht worden und die Ameisen bereits verschwunden sind, kann ein Ameisenbefall schnell wieder ausbrechen, wenn die Eingänge weiterhin offenbleiben.

4. Wo ist das Nest?

Liegt das Nest außerhalb der Wohnung, ist es ausreichend, wenn die Eingänge verschlossen und die Nahrungsquellen unzugänglich gemacht worden sind. Das Ameisenproblem sollte dann nach wenigen Tagen komplett verschwunden sein. Befindet sich das Nest jedoch in Holzwänden, Kabelschächten oder sonstigen Orten im Gebäude, sollten Sie einen Schädlingsexperten rufen.

Übrigens: Ameisen ernähren sich unter anderem auch von Honigtau, den zuckerhaltigen Ausscheidungen von pflanzensaugenden Insekten (1). Hierzu zählen vor allem Blattläuse, die von Ameisen teilweise sogar verfolgt und beschützt werden (2). Wer also Blattläuse bekämpft, macht es Ameisen schwer und stärkt gleichzeitig seine Pflanzen.

Lese-Tipp: Was hilft gegen Mücken? - 10 Wirksame Mittel

Die besten Hausmittel gegen Ameisen

Ameisen können sehr gut riechen, da sie ausschließlich über Düfte kommunizieren. Finden sie eine Nahrungsquelle, kommunizieren sie den Weg anschließend über Pheromonspuren an die anderen Ameisen. Bereits einige simple Hausmittel wirken auf Ameisen als sogenanntes Repellent (abschreckende Wirkung) und können so Ameisenpfade sehr gut auflösen. Folgende Hausmittel können Ameisen gar nicht riechen und nehmen ihnen besonders gut die Orientierung:

1. Essig

Essig hat einen starken Eigengeruch und wird von Ameisen gemieden. Verdünnen Sie Essigessenz (ANZEIGE) mit Wasser im Verhältnis 2 zu 5 und füllen Sie es in eine Sprühflasche. So können Sie schnell und großzügig Ameisenstraßen auflösen. Allerdings verflüchtigt sich Essig schnell, sodass gegebenenfalls nachgesprüht werden muss.

2. Zitrone

Zitrone hat dieselbe Wirkung auf Ameisen und riecht auch noch deutlich besser als Essig. Sie können den Zitronensaft auf einem Tuch auspressen und es anschließend direkt an die Stellen legen, die von Ameisen befallen sind. Tischbeine oder Unterkanten von Möbeln können mit dem Tuch auch abgewischt werden, sodass Ameisen gar nicht erst auf die Möbel gelangen.

Auch die Öle in der Schale von Zitronen haben dieselbe Wirkung auf Ameisen. Sie können mit den Schalen zum Beispiel betroffene Stellen einreiben oder diese an die Eingänge der Ameisen legen und so befallene Bereiche eindämmen.

3. Pfefferminze

Pfefferminze können Ameisen ebenso wenig leiden, wie Essig und Zitronen. Sie können sowohl frische Minze als auch trockenen Minztee auslegen, um Ameisen zu vertreiben. Ein benutzter Teebeutel hat denselben Effekt.

4. Gurken

Gurken sind eine weitere Möglichkeit, um Ameisen fernzuhalten. Legen Sie dazu einfach ein paar Gurkenschalen auf die Ameisenstraßen. Die Ameisen können den Geruch und Geschmack besonders von bitteren Gurken nicht ausstehen und meiden diese. In der Wohnung können Sie die Schalen einfach an die Eingänge legen. Tauschen Sie die Schalen täglich gegen frische aus und nach ein paar Tagen sollten die Ameisen verschwunden sein.

5. Zimt oder Zimtöl

Zimt wirkt auf die meisten Ameisenarten besonders gut als Repellent. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass die Wirkung lange anhält und der Zimt nicht ständig erneut aufgetragen werden muss. Verteilen Sie den Zimt am besten als etwa 5 cm breiten Streifen direkt an den Eingängen der Ameisen zur Wohnung. Kaufen Sie Zimtöl JETZT auf Amazon (ANZEIGE).

6. Fett oder Vaseline

Fett ist für Ameisen ein schwieriges Hindernis, das von den meisten Arten gemieden wird. Unterbrechen Sie die Ameisenstraße mit einem langen Streifen von Vaseline (etwa 5 cm lang) und achten Sie darauf, dass der Streifen lang genug ist, damit die Ameisen nicht einfach drum herumlaufen. Vaseline auf Amazon (ANZEIGE).

7. Kreide

Kreide wirkt auf Ameisen alkalisch und wird von vielen Arten bereits bei kurzem Kontakt komplett gemieden. Sie können zum Beispiel mit Kreide Barrieren vor die Eingänge oder über die Ameisenpfade malen. Bei hartnäckigen Krabblern können Sie die Kreide auch zermahlen und das Pulver noch großzügiger auf den Pfaden verteilen.

8. Viele Kräuter

Einige Kräuter wirken auf Ameisen ebenso abschreckend wie Minze. Lavendel, Thymian oder Salbei werden zum Beispiel von vielen Arten ebenfalls gemieden.

9. Teebaumöl

Auch Teebaumöl wird von Ameisen gemieden und kann sehr gut dabei helfen, die kleinen Insekten fernzuhalten. Mit Wasser verdünnt, kann das Öl großzügig auf den betroffenen Stellen verteilt werden. Den Geruch sollte man allerdings selbst auch mögen. Teebaumöl auf Amazon kaufen (ANZEIGE).

10. Kalk

Kalk hilft ebenfalls gegen Ameisen, da diese alkalische Stoffe wie Kalk oder Kreide meiden. Gut hilft Kalk vor den Eingängen der Ameisen. Auf Flächen werden die Tiere versuchen dies zu umgehen, da nicht der Geruch, sondern der Kontakt Ameisen stört.

Achtung: Die oben genannten Hausmittel bieten natürliche Möglichkeiten Ameisen loszuwerden, ohne ihnen dabei zu schaden. Bei den restlichen Hausmitteln gegen Ameisen, wie Backpulver, Natron, Hefe oder Kaffeesatz, welche meist mit Zucker vermengt werden, damit die Ameisen das Gemisch fressen, sterben die Tiere oft qualvoll.

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Das hilft gegen Ameisen im Garten und auf dem Balkon

Ameisen sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems und dadurch lässt sich vor allem im Freien die Begegnung mit ihnen nicht immer vermeiden. Im Garten und auf dem Balkon können Sie aber einiges tun, um ein Treffen mit den Krabblern zu vermeiden:

  • Süße Früchte sollten beim Picknick im Garten oder auf dem Balkon so gut es geht verschlossen bleiben, da Ameisen Zucker riechen können.
  • Mülltonnen sollten so weit entfernt wie möglich vom Balkon oder den Orten im Garten sein, an denen Sie sich aufhalten möchten.
  • Wenn Sie im Garten oder auf dem Balkon essen, können Sie die Ränder der Tisch- oder Picknickdecke mit etwas verdünnten Essig-, Zitronen- oder auch Mundwasser einsprühen und so die Ameisen von der Decke fernhalten.
  • Sie können die Ameisen auch ablenken und einige Meter entfernt Früchteschalen platzieren. Das sollten Sie allerdings eine gewisse Zeit vor Ihrem Essen im Freien machen, um den Ameisen genug Zeit zu geben, die Ablenkung zu finden.
  • Ameisen umsiedeln: Wenn ein Ameisenhaufen im Garten das Problem ist, können Sie diesen auch umsiedeln. Füllen Sie dazu einen Blumebtopf (am besten aus Ton) mit Erde, Stroh bzw. Gras und einem Löffel Marmelade und setzen Sie ihn umgedreht auf den Ameisenhaufen. Nach etwa einer Woche sollten die Ameisen in den Blumentopf umgezogen sein. Anschließend können Sie den Topf mit einer Schaufel umsetzen. Achten Sie bei dem neuen Standort auf ähnliche Bedingungen.

Tipp: Gerade, wenn Sie sich draußen aufhalten, sollten Sie stets eine Sprühflasche mit Essig- oder Zitronenwasser parat haben. So können Sie schnell reagieren, bevor sich Ameisenstraßen in Ihrer Umgebung gebildet haben. Natürlich können Sie die Sprühflasche auch mit anderen geeigneten Hausmitteln gegen Ameisen befüllen.

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Ameisenbefall vorbeugen:

Wenn Sie auf ein paar wenige Dinge im Alltag achten, können Sie einem Ameisenbefall auf einfache Art sehr gut vorbeugen.

  • Schmutziges Geschirr sollte zeitnah abgeräumt und gespült werden.
  • Futterschalen von Haustieren mit Resten sind ebenso ein Magnet für Ameisen, wie die angeschnittene Wassermelone auf dem Esstisch. Futterschalen sollten deswegen regelmäßig ausgetauscht und gespült werden.
  • Auch die Vorräte in der Vorratskammer sollten in luftdichten Behältern gelagert werden.
  • Spalten, Fugen, undichte Fenster und Mauerwerksöffnungen sollten, so gut es geht, abgedichtet werden. Das hält nicht nur die Ameisen aus der Wohnung fern, sondern senkt auch die Energiekosten.
  • Mülleimer sollten verschließbar sein und regelmäßig geleert werden.
  • Baustoffe wie Kies bieten im Garten einen schlechteren Lebensraum für Ameisen, als Sand (zum Beispiel unter Wegplatten).