Die Symptome von Heuschnupfen sind vielseitig und individuell, für Betroffene aber in der Regel recht unangenehm. In diesem Artikel geben wir Ihnen 18 hilfreiche Tipps, die gegen Heuschnupfen helfen.

Inhalt:

Schnupfen, juckende Augen und ein ständiger Niesreiz sind nur ein paar der Beschwerden von Heuschnupfen und Pollenallergien. Laut RKI (Robert-Koch-Institut) leiden etwa 14,8 Prozent(1) der Menschen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben an Heuschnupfen bzw. einer Pollenallergie. Neben den üblichen Beschwerden leiden die Betroffenen durch die Symptome nicht selten an Konzentrations- und Schlafstörungen. Hinzu kommt oft auch eine allgemein höhere Infektionsanfälligkeit.

 

Was ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Pollen von Bäumen und Gräsern. Die Folge sind entzündliche Reaktionen in den Schleimhäuten. Die direkten Beschwerden reichen von Niesen, einer verstopften oder laufenden Nase, juckenden und tränenden Augen über Husten und Jucken/Kratzen im Mund- und Halsbereich, bis hin zu den weiteren indirekten Folgen, welche durch die Beschwerden selbst ausgelöst werden. Vor allem die indirekten Folgen, wie Schlafstörungen, Müdigkeit und eine erhöhte Anfälligkeit für weitere Entzündungen (zum Beispiel Mittelohr- und Nebenhöhlenentzündung) schränken die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich ein.

Die 18 hilfreichsten Tipps gegen Heuschnupfen

Heuschnupfen und Pollenallergien können Betroffene teilweise stark belasten. Die folgenden Tipps helfen die Beschwerden besser in den Griff zu bekommen.

#01 - Allergieauslöser testen lassen

Tatsächlich machen sich die wenigsten Allergiker die Mühe, sich auf die genauen Auslöser Ihres Heuschnupfens testen zu lassen. HNO-Ärzte können mit Hilfe von Allergietests die entsprechenden Auslöser der Allergie zeitnah und zuverlässig nachweisen. Ein Blick auf den Pollenflugkalender hilft dann, die genauen Zeiträume herauszufinden, wann welche Gräser/Baume blühen und die Heuschnupfen-Beschwerden am größten sind. Mit dem Wissen um die genauen Blütezeiten können Sie sich so besser auf Ihren jährlichen Heuschnupfen vorbereiten.

>>> Einen übersichtlichen Pollenflugkalender finden Sie hier als PDF

#02 - Antihistaminika (Tabletten, Nasensprays und Augentropfen)

Antihistaminika lindern die Symptome von Heuschnupfen, indem sie die Rezeptoren des Botenstoffes Histamin blockieren, der eine zentrale Rolle im Immunsystem spielt und für allergische Reaktionen verantwortlich ist. Gängige antihistamine Wirkstoffe sind Cetirizin, Loratadin, Levocabastin oder Azelastin. Es gibt sie meist rezeptfrei als Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen in der Apotheke zu kaufen.

Tabletten wirken dabei am längsten (etwa 24 Stunden), benötigen allerdings eine gewisse Zeit, bis die Wirkung einsetzt (meist etwa eine Stunde). Antihistaminika als Nasensprays und Augentropfen eignen sich gut für akute Beschwerden, da sie bereits nach wenigen Minuten wirken, dafür hält die Wirkung deutlich kürzer an.

#03 - Nasenspülung

Die Nasendusche kann vor allem bei regelmäßiger Anwendung gegen Heuschnupfen helfen, da durch die Spülung die Nasenschleimhäute effektiv gereinigt werden können. Die Handhabung von Nasenspülungen ist zwar anfangs oft etwas ungewohnt, wird aber bereits nach ein paar Mal schnell routiniert. Um die Beschwerden von Heuschnupfen zu lindern, nehmen Sie am besten lauwarmes Wasser und vermischen es gut mit einer kleinen Prise Salz. Nasenduschen sind bereits für wenige Euro im Handel erhältlich. Am sinnvollsten ist die abendliche Anwendung für einen erholsameren Schlaf.

#04 - Dampfbad

Etwas angenehmer in der Anwendung als Nasenduschen sind Dampfbäder. Diese helfen ebenfalls gegen Heuschnupfen, indem die Nasenschleimhäute durch den Wasserdampf befeuchtet und gereinigt werden.

#05 - Pollenfluggitter

Pollenfluggitter helfen ebenfalls gut bei Heuschnupfen. Die feinen Netze lassen zwar etwas weniger Licht durch, aber dafür auch keine Pollen. Vor allem am Schlafzimmerfenster macht ein Pollengitter Sinn, da unbedenklicher gelüftet werden kann. Pollenfluggitter sind günstig im Handel zu bekommen und meist einfach angebracht.

Tipp: Wenn Sie ein Pollengitter an einem Fenster angebracht haben, können Sie das Fenster auch zum Lüften mehrerer Zimmer nutzen, indem Sie die Lüftungszeiten verlängern und die Türen beim Lüften öffnen. Ein zweites Fenster mit Pollengitter in der Wohnung sorgt für Durchzug.

#06 - Pollenfilter für das Auto

Gute Pollenfilter für das Auto sind sowohl günstig als auch effektiv und können so auch im Auto bei Heuschnupfen helfen. Mittlerweile werden bei Serviceterminen meist automatisch neue Pollenfilter gewechselt. Bei starken Beschwerden durch Pollenallergien sollten Sie den Pollenfilter im Auto jährlich wechseln und stets mit geschlossenem Fenster fahren.

#07 - Wäsche drinnen trocken

Pollen bleiben vor allem auf Kleidungsstücken haften und führen so zu einer andauernden Belastung für das Immunsystem. Hilfreich bei Pollenallergien ist es deswegen, wenn Sie Ihre Wäsche nicht im Freien, sondern drinnen, wo die Pollenbelastung am geringsten ist, trocknen.

#08 - Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln

Ebenfalls hilfreich bei Heuschnupfen ist es, wenn Sie Ihre getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln. Die auf den Kleidungsstücken angesammelten Pollen würden sich sonst wieder im Schlafzimmer verteilen und die Pollenbelastung während des Schlafs erhöhen.

#09 - Nicht rauchen

Rauchen ist eine Belastung für die Atemwege und verstärkt meist die Heuschnupfen-Beschwerden. Vor allem die Schleimhäute, welche bei Heuschnupfen stark gereizt sind, werden durch den Rauch zusätzlich belastet. Auch das Passivrauchen verstärkt die Belastung.

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#10 - Staubsauger mit Pollenfilter

Da sich die Pollen vermehrt in Textilien und Teppichen ansammeln, wird beim Staubsaugen mit Geräten ohne Pollenfilter ein Großteil der Pollen wieder in der Wohnung verteilt. Bei Pollenallergien hilft es, wenn Sie ein Gerät mit Pollenfilter verwenden. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie den Pollenfilter Ihres Staubsaugers regelmäßig wechseln.

#11 - Luftreiniger

Um etwas gegen die Beschwerden bei Heuschnupfen zu tun, können Sie auch einen Luftreiniger für die Wohnung nutzen. Moderne Filter, die für Allergiker geeignet sind, helfen in Kombination mit richtigem Lüften dabei, die Pollenkonzentration in der Wohnung zu senken.

#12 - Filterwechsel andere machen lassen

Bei starken Heuschnupfen-Beschwerden ist es hilfreich, wenn Sie bei einem Filterwechsel jemand anderen bitten, die Aufgabe für Sie zu übernehmen.

#13 - Haustiere

Auch Haustiere können Einfluss auf die eigene Pollenallergie haben. Hunde und Freigängerkatzen tragen die allergieauslösenden Pollen vor allem in ihrem Fell mit sich herum. Bei Hunden können Sie die Gassizeiten und Wege bestimmen und so Zeiten mit niedriger Pollenbelastung wählen und/oder Wege mit hohen Gräsern meiden. Hunde können Sie auch öfter waschen. Bei Freigängerkatzen ist das alles natürlich etwas schwieriger. Katzen können dafür öfter gebürstet und mit einem feuchten Tuch abgerieben werden. Das sollte allerdings nicht der Allergiker selbst machen.

#14 - Regelmäßig saugen und wischen

Zusätzlich hilft es bei Heuschnupfen, wenn Sie regelmäßig Staub saugen und auch wischen. So verhindern Sie, dass die Pollenbelastung durch ständig neues Aufwirbeln immer wieder neu ansteigt.

#15 - Zum richtigen Zeitpunkt lüften

Beschwerden durch Heuschnupfen lassen sich ebenfalls lindern, indem zum richtigen Zeitpunkt gelüftet wird. In Städten ist die Pollenbelastung meist morgens zwischen 6 und 8 Uhr am geringsten und auf dem Land abends von etwa 19 bis 24 Uhr. Auch Zeiten während Regen oder direkt danach sollten zum Lüften genutzt werden, da Regen die Pollen aus der Luft wäscht.

#16 - Abends duschen und Haare waschen

Ebenfalls hilfreich gegen Heuschnupfen ist es, wenn Sie abends duschen und dabei vor allem die Haare waschen. So nehmen Sie keine Pollen und Allergene mit ins Bett und können so erholsamer durchschlafen.

#17 - Hyposensibilisierung

Langfristig hilfreich bei Heuschnupfen ist eine Hyposensibilisierung (auch Desensibilisierung oder Allergieimpfung genannt). Das Ziel bei der Hyposensibilisierung ist es, das Immunsystem an allergieauslösende Stoffe zu gewöhnen. Bei der klassischen Hyposensibilisierung wird dem Patienten über einen Zeitraum von etwa 3 Jahren ein Allergenextrakt verabreicht, dessen Dosis mit der Zeit stetig erhöht wird, bis der Körper eine Toleranz entwickelt. Eine Hyposensibilisierung ist vor allem dann ratsam, wenn sich die Allergie mit der Zeit verschlechtert, weitere Kreuzallergien entstehen oder die Erkrankung so weit fortschreitet, dass sich ein Asthmaleiden oder auch komplett neue Allergien entwickeln.

#18 - Kreuzallergie erkennen und Auslöser meiden

Kreuzallergien sind bei Heuschnupfen keine Seltenheit und so kann es vorkommen, dass Betroffene mit einer Allergie auf Baum- oder Gräserpollen auch auf andere Allergiequellen reagieren, die auf den ersten Blick wenig mit dem primären Allergieauslöser zu tun haben. Zum Beispiel entwickeln Betroffene einer Birkenpollenallergie oft auch allergische Reaktionen beim Verzehr von bestimmten Kern- und Steinobstsorten.

In diesem Fall erkennen die auf bestimmte Allergene gerichteten IgE-Antikörper auch ähnliche molekulare Strukturen als Allergene an und reagieren mit einer Immunantwort. Dann werden zum Beispiel auch bestimmte Eiweiße in Äpfeln fälschlicher Weise als Eindringlinge erkannt. Beim Kochen oder Backen verändern sich wiederum die Eiweißstrukturen und die Strukturen werden nicht mehr als Gefahr wahrgenommen.

Eine Liste bekannter Kreuzallergien finden Sie hier.

Bei Heuschnupfen ist es hilfreich, wenn die genauen Kreuzallergien bekannt sind (ein Allergietest gibt Aufschluss) und die Auslöser vor allem in Zeiten von starker Pollenbelastung gemieden werden.

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