Die „Harald Schmidt Show“ ist zurück – nicht im Fernsehen, sondern als exklusiv vermarktetes PR-Event, für das Unternehmen angeblich eine sechsstellige Summe hinblättern.

Stuttgart - Dirty Harry ist wieder da: Nachdem Harald Schmidt im März beim Bezahlsender Sky seinen TV-Abschied gefeiert hat, kehrt seine legendäre Show jetzt zurück. Allerdings nicht ins Fernsehen, sondern als exklusiv vermarktetes PR-Event, für das interessierte Firmen dem Vernehmen nach einen sechsstelligen Betrag hinblättern müssen. Vor kurzem gab der 56-jährige Entertainer in seinem Kölner Studio 449 gegen gutes Geld eine Privatvorstellung für rund 200 Mitarbeiter und geladene Gäste der Kölner Kommunikationsberatung „Instinctif Partners“. Künftig will genau diese Firma die „Harald Schmidt Show“ auch an andere Unternehmen exklusiv vermitteln, die ersten Anfragen sind nach Auskunft von Thomas Stein, Mitglied der Geschäftsleitung bei „Instinctif Partners“, bereits eingegangen. „Zwei Firmen, darunter eine Versicherungsgesellschaft, haben schon Interesse signalisiert“, bestätigt Stein.

 

Rund eine Stunde lang witzelte Dirty Harry für die etwa 200 Zuschauer, die „Instinctif Partners“ nach Köln-Mülheim geladen hatte, natürlich waren auch Schmidts langjähriger Partner Helmut Zerlett und seine Band mit von der Partie. Der Clou bei diesem ganz speziellen Betriebsausflug: Der Auftritt, den Schmidt und seine Mannschaft ablieferten, sah genauso aus wie eine ganz normale „Harald Schmidt Show“ – mit dem kleinen Unterschied, dass sie auf die Kommunikationsberatungsfirma, die den Spaß bezahlte, zugeschnitten war. So stellte Schmidt die Firmengeschichte des Unternehmens mit Playmobil-Figuren nach, machte bevorzugt Gags über die PR- und Medienbranche und interviewte auf der Bühne den Firmenchef Ulrich Stockheim. Den kennt der geschäftstüchtige Entertainer schon länger und mit ihm hatte er das neue Geschäftsmodell auf einem gemeinsamen Flug ausgeknobelt – die Herren hatten sich zufällig am Flughafen getroffen.

Honorar soll im sechsstelligen Bereich

„Allen Beteiligten hat das Ganze richtig Spaß gemacht, und wir können uns gut vorstellen, dass das auch für andere Unternehmen funktioniert“, sagt Thomas Stein. Was so eine auf den jeweiligen Kunden zugeschnittene, exklusive „Harald Schmidt Show“ genau kostet, möchte der Manager nicht verraten. Das Honorar soll aber – wie bereits erwähnt – im sechsstelligen Bereich liegen.

Die vieldiskutierte Frage, wie es mit Schmidt weitergeht, dürfte damit zumindest zum Teil beantwortet sein – seine einst bewunderte Show ist zu einem Produkt geworden, das kaufen kann, wer über das nötige Kleingeld verfügt. Ironische Seitenhiebe auf sich und seine Firma muss er jedoch einstecken können, denn Dirty Harry betont, dass er die Show nicht für jeden mache, sondern nur für Kunden, die „intellektuell dieser Unterhaltung gewachsen“ seien. Im März hatte der Schwabe seine letzte „Harald Schmidt Show“ beim Bezahlsender Sky abgeliefert. Dort hatte er nur noch enttäuschende Einschaltquoten eingefahren, für Sky erwies sich die Verpflichtung des Spaßmachers als teuer erkaufter Imagegewinn.