Was geschieht, wenn Rot-Grün nur knapp vor Schwarz-Gelb liegt? 

 

Dann könnte das Wahlrecht dazu führen, dass CDU und FDP am Ende mehr Mandate als SPD und Grüne bekommen und mit dieser Mehrheit die Regierung bilden. Denn die CDU holt traditionell den Löwenanteil der 70 Direktmandate. Schneidet sie landesweit vergleichsweise schwach ab, erhalten die anderen Parteien sogenannte Ausgleichsmandate. Aber die Diskrepanz zwischen relativ geringem Stimmenanteil und hoher Zahl der Direktmandate wird nicht vollständig ausgeglichen. 2006 kam die CDU auf 44,2 Prozent, verfehlte aber die absolute Mehrheit im Landtag nur um einen Sitz.

Welche Folgen hätte der Einzug der Linken in den Landtag?

Wenn gleichzeitig weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün eine Mehrheit haben, müssten sich Schmid und Kretschmann entscheiden, ob sie mit den Linken eine Dreier-Koalition bilden, oder eine rot-grüne Regierung von der Duldung der Linken abhängig machen. Für Schmid bestünde noch die Möglichkeit, mit der CDU eine große Koalition einzugehen, was er aber „als letzte Ausfahrt“ bezeichnet hat. Rein rechnerisch wäre auch ein schwarz-grünes Bündnis möglich. Mappus und Kretschmann haben diese Option aber vom Tisch gewischt.