Wer auf den Wasen geht, sollte die entscheidenden Körperpartien gut aufgepolstert haben. Die müssen nicht zwangsläufig oberhalb der Hüfte liegen, meint StZ-Lokalchef Holger Gayer.

Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Stuttgart - Zum wesentlichen Teil besteht das Leben aus Vorbereitung. Sie kann Sekunden dauern wie das Knüpfen einer Doppelschleife, welche die Versicherung dafür ist, dass man kurz angebunden durch den Tag marschieren kann, ohne Gefahr zu laufen, die im Kindergarten erlernte Tätigkeit des Schuhebindens ständig wiederholen zu müssen. Insofern: gut angelegte Zeit. In anderen Fällen sind’s Jahrzehnte, bis zwei Auserwählte sich durchringen, die berühmten drei Worte („Ja ich will!“) zu sagen – womöglich mit dem Ergebnis, dass die gemeinsame Zeit danach kürzer ist als jene zuvor. Humanwirtschaftlich gesehen ein Verlustgeschäft.

 

Auch dem Besuch des Wasens sollte eine solide Vorbereitung vorgeschaltet sein. Sie erhöht die Chance, am Ende mit einer positiven Bilanz nach Hause zu gehen. Am besten beginnt man sein individuelles Trainingslager mit einer Frage: Was will ich erreichen? Falls die Antwort auf den Wunsch nach einem zwischenmenschlichen Erstkontakt hindeutet, sollte man danach überlegen, ob man das Ergebnis eher auf die coole oder auf die heiße Art erzielen möchte. In der coolen Variante könnte der Genuss eines Vorglühkaltgetränks helfen, das man stilecht im Krug der Wasen-Fanlinie zu sich nimmt (die Halblitervariante zu 9 Euro im Online-Wasen-Shop, der Maßkrug kostet 15). Freunden der heißen Momente sei dagegen ein Schluck Kaffee empfohlen, der unbedingt einer Tasse der Wasenhasi-Fanlinie (das kleine Stück zu 3,30, das große zu 3,90 Euro) zu entnehmen ist.

Das entscheidende Teil kostet 75 Euro

Wichtig ist auch das passende Accessoire zum gewünschten Aggregatzustand. Der Coole könnte sich zum Beispiel ein Hundchen besorgen und dieses dann mit einem Dirndl bekleiden (eine große Auswahl findet sich im Fachgeschäft Waumiau im Bohnenviertel). Aus Tierschutzgründen muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass der Hund im Fall einer geplanten Achterbahnfahrt eher aus Plüsch denn aus Fleisch und Blut sein sollte.

Der Heiße muss dagegen beim Dauertischtanz überzeugen. Sein wichtigstes Körperteil ist die Wade. Falls just dort muskulärer Nachholbedarf besteht, lohnt sich ein Ausflug zum selbst ernannten Lederhosenkönig Herbert Lipah nach München. Der hat eine Lösung, die Form und Umfang des inkriminierten Körperteils sofort verbessert: den Wadlwonderbra. Das ist kein Im-, sondern ein Explantat, das schmerzfrei zwischen Wadlstrumpf und Wadl eingeführt werden kann. Das Teil gibt’s in zwei Größen: KW (das Königs-Wadl in stark/mittel/weich) und SW (das Süße-Wadl ebenfalls in stark/mittel/weich). So oder so kostet das Paar 75 Euro. Aber es kommt in einer zünftigen Verpackung.