Djordje Milojkovic, Wasserball-Bundesliga-Trainer des SV Cannstatt, spricht im Interview über den Play-off-Start und die Perspektiven.

Diverse Jugendmannschaften des SV Cannstatt hat Djordje Milojkovic bereits erfolgreich trainiert. Aktuell ist er noch für die U 18 und vor allem für die Bundesliga-Männer verantwortlich. Letztere starten am Samstag mit der Partie bei der SG Stadtwerke München in die Play-offs. „Ich bin mega stolz, dass es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist, so viele Jugendspieler an die erste Mannschaft heranzuführen“, sagt der 31-jährige Coach im Interview.

 

Herr Milojkovic, die Hauptrunde in der B-Gruppe der ersten Bundesliga, sozusagen der zweiten Liga, ist vorbei und Ihr Team als Aufsteiger prompt auf Platz zwei gelandet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Ich bin mit den Leistungen zufrieden, weil wir uns als Aufsteiger und mit der jüngsten Mannschaft der Liga sehr gut etabliert haben.

Der direkte Abstieg ist damit verhindert – mehr aber auch nicht.

Das ist richtig. Alles Bisherige bleibt zwar in unserer Erinnerung, hat aber auch nur dann einen Wert, wenn wir den nächsten Schritt machen, uns gegen München behaupten, dadurch die Liga-Zugehörigkeit endgültig sichern und ins Play-off-Halbfinale einziehen.

Der SV Cannstatt geht als Favorit ins Viertelfinale gegen den Siebten München, gegen den es in der Hauptrunde zwei Siege gab. Kommt es Ihnen rückblickend gelegen, dass das bislang letzte Duell erst im Fünf-Meter-Schießen entschieden wurde?

Für mich hat das keinen Unterschied gemacht; ich wusste um die Stärke der Münchner, haben sie doch unter anderem Ende Januar den damaligen Tabellenführer Esslingen geschlagen. Für meine Spieler kann das enge Spiel sicherlich eine heilende Wirkung haben, damit sie München nicht unterschätzen. Sie haben uns in diesem Spiel überrascht, der Überraschungseffekt ist nun aber verpufft und die Jungs sollten wissen, was auf sie zukommt.

Gehen wir davon aus, Ihr Team setzt sich in der Best-of-three-Serie durch. Die Pflicht wäre damit erfüllt. Was wäre der Mannschaft in der Kür zuzutrauen?

Ich möchte noch nicht soweit nach vorne schauen. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Erst mal die Hürde München meistern, dann sehen wir weiter. Im Play-off-Halbfinale wäre der Gegner der Sieger aus dem Duell Plauen gegen Bayer Uerdingen.

Der Sieger des Play-off-Finals steigt direkt auf, dessen Verlierer und der Gewinner aus dem Duell der beiden Halbfinal-Unterlegenen haben noch die Chance, gegen den Sechsten und Siebten der A-Gruppe den Sprung ins Oberhaus zu schaffen. Könnte die A-Gruppe schon jetzt zum Thema werden?

Ich bin mir noch nicht sicher, ob wir jetzt schon reif genug für die A-Liga sind. Ich denke, die Play-offs werden das zeigen. Je nachdem, wie sich die Mannschaft, auch mental, in den entscheidenden Spielen präsentieren wird. Eines ist aber klar: Spätestens in der nächsten Saison wollen wir aufsteigen. Auch, weil die Jungs weiterkommen wollen und der ein oder andere Akteur interessant für Erstliga-Vereine ist. Um Abgängen entgegenzusteuern, sollten wir in der höchsten Liga spielen. Für mich steht fest, dass die Truppe auf lange Sicht das Niveau dafür hat.

Sie haben viele Spieler bereits in der Jugend trainiert. Wie sehen sie die allgemeine Entwicklung beim SV Cannstatt?

Sehr, sehr gut. Ich bin mega zufrieden und mega stolz, wie viele Jugendspieler – auch von den Jahrgängen 2007 und 2008 – bereits jetzt Bundesliga-Niveau haben und bei den Herren dabei sind. Vom Jahrgang 2009 drängen bereits die nächsten nach, der eingeschlagene Weg in Cannstatt ist der richtige.