Nach dem Abstieg aus der A-Gruppe erfolgt unter dem vom Spieler zum Trainer aufgestiegenen Jovan Radojevic beim Wasserball-Bundesligisten SV Cannstatt ein Umbruch.

Stuttgart - Der SV Cannstatt startet am Samstag in die neue Wasserballsaison – in diesem Jahr allerdings nur noch in der B-Gruppe der Bundesliga. Doch das ist nicht die einzige Änderung. Auch personell hat es einen Umbruch gegeben, allerdings handelt es sich dabei weniger um neue Gesichter als vielmehr um neue Positionen.

 

Der ehemalige Trainer Jürgen Rüdt hat sein Amt abgegeben und ist künftig als Teammanager tätig. Neuer Chefcoach ist der 35-jährige Jovan Radojevic, der noch in der vergangenen Saison als Torjäger des SVC im Wasser war. „Als er vor fünf Jahren von Esslingen zu uns gewechselt ist, hatten wir schon im Hinterkopf, ihn so aufzubauen, damit er nach seiner aktiven Zeit die erste Mannschaft als Trainer übernehmen kann“, sagt Rüdt, der sich als Übergangslösung vor zwei Jahren bereit erklärt hatte, so lange einzuspringen bis Radojevic nachrückt.

Timo van der Bosch und Florian Naroska sind weg

Für Radojevic wird es sein Bundesligadebüt als Trainer. Allerdings hat der studierte Sportlehrer viel Arbeit vor sich mit dem stark verjüngten Cannstatter Team. Denn die erste Mannschaft muss nicht nur auf ihn selbst als Spieler verzichten, sondern auch auf den 21-jährigen Nationalspieler Timo van der Bosch, der nach dem Abstieg aus der A-Gruppe zum Konkurrenten Esslingen gewechselt hat, sowie auf den Ex-Nationalspieler Florian Naroska, der sich entschlossen hat, nach Australien zu gehen. Neben den erfahrenen drei Leistungsträgern muss der SVC zudem ohne Attila Beretka und Lukas Schneider auskommen, da beide in unterklassigere Ligen gewechselt haben.

Neu dabei sind hingegen der 16-jährige U-17-Nationalspieler Filip Zugic und sein 20-jähriger Bruder Novak Zugic (beide vom SSV Esslingen) sowie der ebenfalls 20-jährige Serbe Domagui Mijatovic (von Mladost Zagreb). Zwar steht der ehemalige Kapitän Milosav Aleksic dem SVC nach zweijähriger Pause ab sofort wieder zur Verfügung, allerdings dauert es wohl noch seine Zeit, bis die Mannschaft zu ihrem alten Niveau zurückfindet.

Auftakt zu Hause gegen den SV Weiden

„Mit dem Abstieg haben wir viele Spieler verloren, und bei einer so jungen Mannschaft ist es vielleicht besser, in der B-Gruppe zu spielen, in der A-Gruppe wären wir derzeit Kanonenfutter“, sagt Radojevic. Demnach kann von direktem Wiederaufstieg keine Rede sein. Ziel ist es, die Relegation zu erreichen. Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen. „Die Saison wird schwierig für Jovan und mich, da keiner von uns Erfahrung in der B-Gruppe hat“, sagt Rüdt. „Aber es wird sicher eine enge Geschichte und spannend, also ohne Ausreißer mit 15 Toren Unterschied wie in der A-Gruppe. Hier kann jeder jeden schlagen.“

Den Anfang macht der SVC am Samstag (16 Uhr, Inselbad) gegen den SV Weiden. Dass das Team bereits eingespielt ist, konnte es beim ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer vergangenen Samstag beweisen. Mit 11:4 setzten sich die Stuttgarter gegen den Zweitligisten aus Solingen/Wuppertal in der ersten Pokalrunde durch – jetzt wartet Bayern Uerdingen.