Die Nanofiltration, die das Wasser für Haushalte auf den Fildern enthärten soll, geht voraussichtlich erst Mitte Februar in Betrieb. Technische Probleme verhindern den Start.
Filder - Eigentlich sollte die Nanofiltrations-Anlage im Wasserwerk Neckartailfingen bereits Ende November in Betrieb gehen. Nun wird der Beginn der Testphase jedoch um zweieinhalb Monate verschoben. Der Grund sind technische Probleme, die bei der Installation der Anlage auftraten.
Nachteile für die Kunden, die unter anderem auch in Sielmingen, Harthausen und Teilen von Bonlanden wohnen, dürften daraus jedoch nicht erwachsen. Sie werden nun weiterhin – voraussichtlich bis Mitte Februar – mit Bodenseewasser versorgt, mit einem Härtegrad von neun. Das kalkhaltigere Neckarwasser, das von den Haushalten bisher bezogen wurde und das insbesondere beim Betrieb von Spül- und Waschmaschinen für einen hohen Enthärterbedarf gesorgt hatte, weist dagegen 21 Grad deutscher Härte auf.
Ziel der Nanofiltration ist es, dieses Neckarwasser, das in der Nähe von Neckartailfingen aus einem Brunnenschacht beim Neckar gewonnen wird, deutlich zu enthärten. Mithilfe der Nanofiltration wird aus dem Härtegrad 21 ein Härtegrad von zehn. Dieses Ziel soll Mitte 2012 erreicht werden. Vorher wird die Anlage in einem Arten Probebetrieb in drei Schritten hochgefahren.
In der ersten Phase, die Mitte Februar beginnen und sechs Wochen dauern soll, erhalten die Kunden ein Wasser mit einem Härtegrad von 17,6. Es folgen vier Wochen mit 14.1 und schließlich weitere sechs Wochen mit 10,5 Grad deutscher Härte. „Wir versuchen sogar, zehn Grad zu erreichen“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Zweckverbands Filderwasserversorgung, Wolfgang Schimpf.
Er geht davon aus, dass die Nanofiltration gut funktionieren wird, wenn sie in Betrieb geht. „Wir haben Fachleute hier“, sagt er und fügt hinzu, dass der ganze Prozess vom Technologiezentrum Wasser aus Karlsruhe kontrolliert werde.
Technische Probleme
Die Verschiebung der Probephase sei auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen, sagt der Projektleiter André Herber von der EnBW Regional AG. Zunächst habe es Probleme bei der Wasserzufuhr gegeben. Zwischen dem Brunnenschacht und dem Wasserwerk hätten Rückschlagklappen nicht richtig funktioniert. Nachdem die Förderpumpen schon seit längerer Zeit stillstanden, hätten sich dort Ablagerungen gebildet.
Dann habe man gemerkt, dass der Chloranteil im Wasser zu hoch sei. Gemessen wurden 0,03 Milligramm je Liter. „Das ist verschwindend wenig“, sagt Herber. Die Membranen der Nanofiltration dürften jedoch nicht mit Chlor in Berührung kommen. Nun gelte es, das Problem zu lösen. Herber ist zuversichtlich, dass dies klappt: „Wir werden das in den Griff kriegen“, sagt er. Das Chlor gelange bei der Spülung der Ultrafiltrations-Anlage ins Wasser. Mit dieser Anlage werden Viren und Bakterien aus dem Wasser gefiltert. Sie ist der Nanofiltration vorgeschaltet. Die Ultrafiltration werde mit Hilfe des Chlors immer wieder automatisch gereinigt, erklärt Herber. Man werde jetzt versuchen, diese Spülvorgänge auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.