Im trüben Wasser des Neckar zu baden, ist schon mutig. In Lauffen braucht es am Wochenende noch ein bisschen mehr Mut. Dort hat der Skiclub eine riesige Schanze aufgebaut.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Lauffen - Die Testperson sitzt oben auf dem Holzbalken und blickt hinab. Dann stürzt sie sich im 45-Grad-Winkel hinunter, wie einst Eddy the Eagle, der berühmte englische Bruchpilot bei der Skisprung-WM. Vom Schanzentisch aus geht es fünf Meter durch die Luft. Es macht platsch – und das Versuchskaninchen taucht unter Gejohle in das gar nicht so braune, 21,9 Grad warme Neckarwasser.

 

Hauptattraktion beim Jubiläum

Zu seinem 55. Geburtstag lässt sich der Skiclub Lauffen (Kreis Heilbronn) nicht lumpen und hat eine Riesenwasserrutsche in Form einer Skischanze an den Neckar-Altarm gestellt. Seit dem vergangenen Sommer wurde geplant, vier Tage dauerte nun allein der Aufbau. Doch die Arbeit an der zehn Meter hohen und vier Meter breiten Schanze Marke Eigenbau habe sich gelohnt, sagt der Skiclub-Leiter Uwe Hirschmüller. „Das geht ganz schön ab.“ Am Wochenende soll die 25 Meter lange Riesenwasserrutsche die große Attraktion beim Jubiläumsfest auf dem Kiesplatz dicht beim Zaberzufluss sein. Die Benutzung geschieht auf eigene Gefahr, ist aber gratis.

Ein normales Baugerüst dient als Unterbau. Darauf hat das Mitglied Frieder Krauss, ein Zimmermann und Bauingenieur, eine Holzverschalung konstruiert. Darüber ist eine Zeltplane gespannt, die bewässert wird. Tempo 40 könne man schon erreichen, glaubt Hirschmüller. Am Wochenende wird er es genau wissen. „Wir haben uns extra eine Lichtschranke besorgt, um die Geschwindigkeit am Schanzentisch messen zu können“, sagt er.

Schifffahrtsamt ist einverstanden

Neun Tausend-Liter-Wasserbehälter sorgen dafür, dass die Rutsche nicht weggeweht wird. Ein Statiker und ein Sicherheitsingenieur haben den Bau abgenommen. Auch das Wasser- und Schifffahrtsamt gab seinen Segen. Bei stärkeren Regenfällen in dieser Woche wäre die Arbeit allerdings umsonst gewesen. „Bei Hochwasser ist das Wehr geöffnet, dann fließt das Wasser zu schnell“, sagt Hirschmüller. Doch die Wetteraussichten sind bestens. Am Samstag von 16 Uhr an und am Sonntag von 11 Uhr an heißt es „Sprung frei“.