Wasserstoff E-Mobilität löst nicht alle Probleme

Ein Müllwagen wird mit Wasserstoff aufgetankt. Foto: imago/Jochen Tack

Eine Manager-Allianz setzt sich für den Wasserstoff ein. Er ist eine zwingende Ergänzung zur E-Technologie, kommentiert Klaus Köster.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Die Begründung für den starken Rückgang der E-Mobilität in Deutschland ist von kaum zu überbietender Schlichtheit. Demnach sackte die Nachfrage vor allem deshalb in sich zusammen, weil die Ampel die Kaufsubventionen eingestellt hat. Das war aber nur der Auslöser. Die eigentlichen Gründe liegen tiefer. Die Akteure auf EU- und Bundesebene haben zwar den Weg zum E-Fahrzeug vorgegeben, ihn dann aber nicht geebnet. Das trifft auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur ebenso zu wie auf die entscheidende Frage, wie lange noch Unmengen Kohle verbrannt werden müssen, damit sich ein E-Motor dreht.

 

Dem über die Jahre absehbar stark steigenden Strombedarf hat die Politik bisher kaum etwas entgegenzusetzen. Allmählich reift die Bereitschaft, nicht mehr alles auf die Karte der E-Mobilität zu setzen. Doch auch bei der Wasserstofftechnologie, die den inländischen Stromsektor massiv entlasten könnte, ist der Fortschritt zäh. Der Aufbau einer Infrastruktur ist mühsam – beim Strom wie beim Wasserstoff.

Besonders wichtig ist der Wasserstoff beim Lkw. Die reine E-Mobilität stößt vor allem bei Schwerlastern an Grenzen. Dass Unternehmen der Fahrzeugbranche sich nun öffentlich für die Wasserstofftechnologie stark machen, ist somit geradezu eine Notwendigkeit. Hinzu kommt, dass die wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle, vor allem aber der Wasserstoff-Verbrennungsmotor, technologisch deutliche Parallelen zum Verbrenner aufweist, bei dem Deutschland eine führende Position einnimmt. Klimaneutrale Technologien in Deutschland produzieren zu können, ist nicht das schlechteste Ziel, das die Industrie verfolgen kann.

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