Die Heckengäu-Gemeinden möchten eine gemeinsame Wasserversorgung auf die Beine stellen.

Wimsheim - Wasser ist ein kostbares Gut und sollte immer in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung stehen. Damit dies in Zukunft so bleibt, wollen die Gemeinden Wimsheim, Mönsheim, Wurmberg und Friolzheim im Verbund eine gemeinsame Wasserversorgung auf die Beine stellen. Zu den Gründen zählten etwa, dass in allen Gemeinden umfangreiche Sanierungen oder Änderungen an den Versorgungsanlagen anstehen. Dazu kommt, wie der Bürgermeister Mario Weisbrich im Gemeinderat erklärte, dass man Fördergeld beim Land beantragen könne, wenn man in der Wasserversorgung mit anderen Kommunen zusammenarbeite.

 

Schon jetzt betreibt Wimsheim seine Eigenwasserversorgung im Bereich Lerchenhof gemeinsam mit Friolzheim in einem Zweckverband. Allerdings nimmt Wimsheim 95 Prozent des Wassers ab, sagte Mario Weisbrich. Friolzheim hat mit dem Eichbrunnen eine eigene Wasserquelle. Im Durchschnitt verbraucht jeder der rund 2800 Einwohner Wimsheims 110 Liter am Tag. „Von Problemen bei der Wasserversorgung sind wir zum Glück noch weit weg“, sagte Mario Weisbrich. Die Wasserqualität sei gut und die Versorgung sei gesichert. Aber bei Zeiten mit einem Spitzenverbrauch könnte es durchaus zu Engpässen kommen.

Die Hälfte ist Bodenseewasser

Was in Wimsheim aus den Leitungen fließt, ist je zur Hälfte Bodenseewasser und Wasser vom Lerchenhof-Brunnen. Wimsheim, Wurmberg und Mönsheim sind Mitglied beim Zweckverband Bodenseewasserversorgung, Friolzheim hingegen nicht. Weil aber offensichtlich die Kapazitäten der Wasserleitungen vom Bodensee herkommend erschöpft sind, würden die Liefermengen für einzelne Abnehmer derzeit nicht erhöht werden. Wimsheim hat ein Bezugsrecht von zwei Liter pro Sekunde, Mönsheim von vier und Wurmberg von fünf Litern pro Sekunde. Wimsheim benötigt aber für eine Vollversorgung eine Menge von sieben bis zehn Litern pro Sekunde – abhängig von der Jahreszeit. Auch angesichts der limitierten Bezugsmengen an Bodenseewasser wollen die Gemeinden neue Vorkommen möglichst in der Nähe des Lerchenhofs erschließen und sämtliche bestehenden Wasservorkommen auf der Gemarkung Mönsheim zusammenführen.

Probebohrungen bislang erfolglos

Bereits im vergangenen Jahr fanden Untersuchungen rund um die Förderstelle Lerchenhof statt. Probebohrungen, Pumpversuche und eine Brunnenbefahrung mit einer Kamera an den vorhandenen Quellen und Brunnen waren dort bisher jedoch nicht erfolgreich. Man musste feststellen, dass man zum einen kein weiches Wasser fördern kann und dass zum anderen das kostbare Nass nicht in ausreichender Menge zu Tage tritt, so fasste es Mario Weisbrich zusammen. Nun wollen die vier Heckengäu-Gemeinden weitere mögliche Standorte im Gebiet Lerchenhof für einen zusätzlichen Brunnen erkunden. Dazu sollen zunächst geophysikalische Untersuchungen in der Fläche erfolgen, gefolgt von Erkundungsbohrungen an dem Standort mit den besten Erfolgsaussichten. Entsprechende Angebote von Fachfirmen werden bereits eingeholt.

Informationen
Das Thema Wasserversorgung wird auch bei der Bürgerversammlung am 22. Oktober in der Hagenschießhalle auf der Tagesordnung stehen.