Zuletzt kam es in mehreren Gemeinden im Landkreis zu Verunreinigungen im Trinkwasser. Auch die Dürre hat etwas damit zutun.

Entwarnung aus Nürtingen: Nachdem am Freitag bei Proben in verschiedenen Versorgungsbereichen in der Stadt geringfügig erhöhte Werte für sogenannte Escherichia coli, auch Kolibakterien genannt, im Trinkwasser festgestellt worden sind, seien diese Proben seit Montag wieder negativ. Die Stadtwerke mussten in einigen Gebieten in Nürtingen das Wasser chloren. Mögliche Ursache sei wohl ein Wasserrohrbruch in der Verbindungsleitung zwischen dem Hochbehälter Geigersbühl und dem Hochbehälter Enzenhardt. Dass dieser Rohrbruch mit der Dürre der vergangenen Wochen in Zusammenhang steht, sei laut dem Gesundheitsamt des Landkreises Esslingen auszuschließen. Es handele sich dabei um einen Zufallsbefund.

 

Das Leitungswasser könne bedenkenlos getrunken werden

Das Bakterium (Escherichia coli) sei harmlos und kein Krankheitserreger, sondern eher ein Schutzfaktor, der die Vermehrung von Krankheitserregern im Darm sogar verhindern kann. Das Wasser sei also nur vorsorglich gechlort worden. „Der Nachweis der Bakterienart im Trinkwasser ist dennoch immer ein Alarmzeichen, da so erkennbar ist, dass Bakterien aus menschlichen oder tierischen Fäkalien ins Wasser gelangt sind“, sagt Albrecht Wiedenmann, Sachgebietsleiter für Infektionsschutz und Umwelthygiene des Landratsamts Esslingen.

Dürre und Trockenheit als Ursache der Verunreinigung

Nürtingen ist dabei durchaus kein Einzelfall. Auch in Altbach wurde dem Trinkwasser in der vergangenen Woche Chlor hinzugefügt. In Folge der anhaltenden Trockenheit und des sehr geringen Niederschlags sei der Grundwasserbrunnen leergelaufen. „Dies hatte zur Folge, dass das Eigenwasser und eine Kammer im Hochbehälter mikrobiologische Auffälligkeiten zeigten und eine Verunreinigung durch sogenannte coliforme Bakterien nachgewiesen wurde“, so Wiedenmann. „Coliforme Bakterien sind immer ein Indiz dafür, dass irgendetwas im Bereich der Rohwasserqualität, der Aufbereitung im Wasserwerk, der Desinfektion oder im Verteilungsnetz nicht richtig ist“.

Den Brunnen für die Eigenwasserversorgung habe man mittlerweile von der Niederzone getrennt und den Hochbehälter gereinigt. Derzeit werde unter anderem auch die Wasserversorgung in Teilen des Esslinger Versorgungsnetzes und in Plochingen vorsorglich gechlort. Das Trinkwasser könne jedoch uneingeschränkt genutzt werden, eine gesundheitliche Schädigung sei ausgeschlossen.