Wenn ein Wasserrohr in Böblingen leckt, klingelt bei ihm das Handy: 27 Jahre lang war Wolfgang Schulte Herr über 28 Millionen Liter Trinkwasser und 200 Kilometer Leitungsrohre in der Stadt. Jetzt geht der Wassermeister in den Ruhestand.

Böblingen - Am liebsten würde man an dieser Stelle den Körper anspannen und fertig machen zum Flachköpper: Rein in die Riesenwanne voller Wasser so still und durchsichtig, dass nicht klar wird, wo das Nass beginnt und wo es aufhört. Böblingens größter Pool befindet sich nicht im Freibad, sondern im Stadtteil Diezenhalde. Wolfgang Schulte steht mittendrin auf einer langen Treppe, die direkt in sein Reich führt. Zwei Becken, über fünf Meter tief, gefüllt mit 17 Millionen Liter Trinkwasser. Damit könnte man 68 000 Badewannen füllen. 27 Jahre lang war der Mann dafür zuständig, dass die Böblinger genügend Wasser zum Trinken, Waschen und Wirtschaften haben. Jetzt geht der Wassermeister von Bord. Schluss, Aus, Rente.