Einstimmig hat der Gemeinderat Herrenberg dafür gestimmt, in mehreren Schritten rund 13,2 Millionen Euro in die städtische Wasserversorgung zu investieren.

Steigende Einwohnerzahlen um etwa zehn Prozent bis 2050 und der prognostizierte Mehrverbrauch von Wasser in den Sommermonaten aufgrund des Klimawandels machen den Ausbau der Wasserversorgung notwendig, damit auch zukünftig die Versorgungssicherheit in Herrenberg gewährleistet wird. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Büro Fritz Planung aus Bad Urach erstelltes Strukturgutachten.

 

Die daraus abgeleiteten Maßnahmen, die in mehreren Stufen umgesetzt werden sollen – inklusive notwendiger Sanierungen im Bestand mit rund 13,2 Millionen Euro zu Buche schlagen – hat der Gemeinderat nun in seiner jüngsten Sitzung nun grundsätzlich ohne Gegenstimme und Enthaltung gutgeheißen.

Dabei spielen auch die großen Investitionen, die die Bodensee-Wasserversorgung (BWV) in den kommenden Jahren vorhat und die sich merklich auf deren Lieferpreis auswirken wird, eine gewichtige Rolle. So betonte Herrenbergs Erster Bürgermeister Stefan Metzing, dass jeder Kubikmeter Wasser, der in Herrenberg selbst produziert werde, trotz der dafür notwendigen eigenen Investitionen billiger wäre als der, der über die BWV bezogen würde.

Daher ist geplant, in den Jahren 2026 bis 2029 entweder den Hochbehälter Markweg zu erweitern oder einen neuen Hochbehälter auf der gegenüberliegenden Seite der Kernstadt am Schönbuchhang zu bauen. Neben der kurzfristigen Erhöhung des Speichervolumens soll dann im Anschluss mittel- und langfristig bis 2035 auch die Eigenwasserversorgung ausgebaut werden. Zuerst wollen die Stadtwerke das Wasserwerk Ammermühle ausbauen und die dortige Fördermenge erhöhen. Danach soll der Tiefbrunnen Brunnwiesen in Gültstein reaktiviert werden. Bereits heute kommen rund 20 Prozent des Wassers, mit dem die Kernstadt und die Teilorte Gültstein, Kayh und Mönchberg versorgt werden, aus dem bestehenden Wasserwerk. Die anderen etwa 80 Prozent liefert die BWV.

Die anderen vier Teilorte werden mit Wasser der Gäuwasserversorgung (GWV) mit einem 50:50-Mix aus Wasser vom Bodensee und aus eigenen Quellen versorgt. Seit 2021 ist GWV zudem Mitglied im Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig und hat sich auf diesem Weg auch Bezugsrechte aus der namensgebenden Talsperre bei Freudenstadt gesichert. Dieser Schritt erfolgte wie in Herrenberg auf Empfehlung eines entsprechenden Gutachtens.