Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

„Wir sind diese weiße Flut von freien, glücklichen, zufriedenen Leuten, denen das Spanien gefällt, in dem wir leben – und die wir auf alle Fälle weiter innerhalb des Gesetzes und der Verfassung leben wollen“, sagt Reboredo. „Und dazu gehört es, sich für die Monarchie und den König und die Demokratie starkzumachen.“   Die Menschen, die in den vergangenen Wochen für die Republik demonstrierten, hält der fröhliche Reboredo in ihrer Mehrheit für „linke Systemgegner“. Auch er sieht, dass Spanien in der Krise steckt. Doch um aus dieser Krise herauszufinden, brauche das Land keinen Systemwechsel, sondern eine Erneuerung der Institutionen.

 

„Wir wollen ein vertrauenswürdiges Land sein, das nicht dauernd hin und her schlingert“, sagt er. „Wir können nicht alle 40 Jahre das System ändern.“ Für ihn ist die Monarchie nicht Symbol eines möglichen Demokratiedefizits, sondern Symbol der Einheit – das sich mit dem Thronwechsel gerade erneuert, so wie es andere Institutionen auch tun sollten. Nun müsse Felipe „die Spanier für sich gewinnen, wie es sein Vater gemacht hat“.

  Der 46-jährige Thronfolger steht vor großen Herausforderungen. Der Argwohn der Republikaner ist nur eine. Drängender noch ist die Sorge um die Einheit des Landes, das Felipe repräsentieren soll. Eine starke separatistische Bewegung in Katalonien will vom Rest des Landes und dessen König nichts mehr wissen. Als besondere Hypothek trägt der künftige Monarch denselben Namen wie der erste Bourbone auf Spaniens Thron, Felipe V., der zu Beginn des 18. Jahrhunderts alle regionalen Sonderrechte Kataloniens und anderer ehemaliger spanischer Teilreiche beseitigte. Felipe VI. wird schon bald nicht mehr nur Komplimente zu hören bekommen. Und er wird allen Takt der Welt brauchen, um seiner Rolle als Schlichter und Vermittler zwischen allen Fronten gerecht zu werden.