Walter Schupeck von den Liberal-Konservativen Reformern zieht ins Rathaus ein. Dort strebt der Nachfolger von AfD-Stadtrat Lothar Maier einen Sitz im Technik-Ausschuss an – vermutlich vergeblich. Das bürgerlich-konservative Lager spielt nicht mit.

Stuttgart - Für den Neustadtrat Walter Schupeck von der Partei der Liberal-Konservativen Reformer (LKR) wird es mit dem gewünschten Sitz im Ausschuss für Umwelt und Technik wohl nichts werden. Um hier zum Zuge zu kommen, müsste er mit einer Gruppierung im Gemeinderat eine mindestens vierköpfige Fraktionsgemeinschaft oder sogenannte Zählgemeinschaft bei der Verteilung von Ausschusssitzen bilden. Im Moment gibt es aber keinen Partner, der ihm einen Ausschusssitz überlassen würde. Schupeck hatte vergangene Woche gesagt, er könne sich eine Zusammenarbeit mit der CDU, der FDP und den Freien Wählern vorstellen. Wenn er als Nachrücker im Gemeinderat verpflichtet sei, was diesen Donnerstag geschehen soll, werde er Gespräche mit diesen drei „bürgerlich-konservativen Gruppierungen“ suchen.

 

FDP hat ihm schon eine Absage erteilt

Die FDP, die im Gemeinderat nur drei Stadträte stellt und mit Schupeck Fraktionsstatus und finanzielle Vorteile erreichen könnte, lehnte eine Fraktionsbildung am Montag bei der Jahreshauptversammlung der Kreispartei bereits ab. Gruppensprecher Matthias Oechsner sagte in Bad Cannstatt: „Wir bleiben FDP, wir bleiben liberal.“ Der Kreisvorsitzende Armin Serwani sagte unserer Zeitung am Dienstag: „Käme eine derartige Fraktion zustande, hätte das für die Menschen ein Gschmäckle.“ Jürgen Zeeb (Freie Wähler) will der Diskussion in seiner Fraktion nicht vorgreifen. Tendenz sei aber, dass man Schupeck nicht einbeziehe. Die Freien Wähler werben damit, dass sie eine Wählervereinigung seien und keine Partei. Zeeb: „Ein Jahr vor der nächsten Gemeinderatswahl würden wir in ein komisches Fahrwasser kommen.“ Auch Alexander Kotz (CDU) bekräftigte mit Hinweis auf die nahe Wahl, seine Fraktion beabsichtige keine Zusammenarbeit. Die würde der CDU auch keinen Vorteil bringen.

Schupeck rückt für den aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen AfD-Stadtrat Lothar Maier nach, weil er 2014 auf der AfD-Liste kandidiert hatte. Nach der Parteispaltung in der AfD kam er zur LKR.