Der Wechsel im Amt des Stuttgarter Oberbürgermeisters wirkt sich auch auf Aufsichtsgremien vieler städtischer und regionaler Institutionen aus: Jetzt hat Frank Nopper den Aufsichtsratsvorsitz des VVS übernommen. Für Kuhn gab es ein Abschiedsgeschenk.

Stuttgart - Es gibt die „Goldene Himbeere“, eine Art Anti-Oscar für den schlechtesten Film; es gab die „Silberne Zitrone“, mit der der ADAC das pannenanfälligste Auto würdigte – da muss schon betont werden, dass die „Goldene Orange“ des VVS kein Schmähpreis ist, sondern eine echte Auszeichnung für Verdienste um den öffentlichen Nahverkehr. Damit wurde jetzt Fritz Kuhn von den VVS-Geschäftsführern Thomas Hachenberger und Horst Stammler ausgezeichnet, der mit dem Ende seiner Amtszeit als Stuttgarter Oberbürgermeister auch den Aufsichtsratsvorsitz im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) an seinen Nachfolger Frank Nopper weitergab. Nopper ist auf einer Online-Sitzung der Gremien zum Vorsitzenden des VVS-Aufsichtsrats und der -Gesellschafterversammlung gewählt worden.

 

Kuhns Verhandlungsgeschick

Der Esslinger Landrat Heinz Eininger würdigte Kuhns Wirken, der „richtungsweisende Entscheidungen eingefädelt“ und dabei „den öffentlichen Nahverkehr nicht nur von Stuttgart, sondern immer von der gesamten Raumschaft aus mitgedacht“ habe. Bei der Tarifzonenreform sei es ihm gelungen, „mit großer Geduld und Verhandlungsgeschick die Finanzierung durch alle Partner sicherzustellen.“

Nopper kündigte an, sich für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in der Region einzusetzen. „Für eine zeitgemäße und umweltfreundliche Mobilität sind leistungsfähige Busse und Bahnen unverzichtbar“, sagte er. Stadt und Region wollten dafür werben, mehr Fahrten mit Bussen und Bahnen zu unternehmen, sobald es die Pandemielage zulasse. „Wir müssen bisherige Kunden zurückgewinnen und neue Fahrgäste überzeugen“, kündigte Nopper an.