Weg in die Klimaneutralität Stadtwerke Böblingen planen große Investitionen
Bis 2035 wollen sie für 161 Millionen unter anderem das Stromnetz und die Fernwärmeversorgung ausbauen. Die Stadt plant deshalb den Eigenkapitalanteil zu erhöhen.
Bis 2035 wollen sie für 161 Millionen unter anderem das Stromnetz und die Fernwärmeversorgung ausbauen. Die Stadt plant deshalb den Eigenkapitalanteil zu erhöhen.
Bis 2035 will die Stadt Böblingen klimaneutral werden. Den Stadtwerken kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Sie sollen den Umstieg auf erneuerbare Energien und die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung begleiten.
„Die Stadtwerke werden angesichts der Energie- und Wärmewende massiv in die Versorgungsinfrastruktur investieren“, kündigte Christine Tomschi, Geschäftsführerin der Stadtwerke, im Böblinger Werksausschuss an. Die Rede ist von 161 Millionen Euro bis 2035.
Einen großen Baustein bilden demnach der Ausbau und die Ertüchtigung des Stromnetzes – angesichts zunehmender Elektrifizierung des Verkehrs und der Wärmeversorgung. Den Betrieb des Stromnetzes werden die Stadtwerke zum 1. Januar 2026 übernehmen, derzeit ist es noch an die Netze BW verpachtet. Die Gasversorgung ist seit Anfang 2024 bereits wieder in der Hand der Stadtwerke. Konkret stünden zudem die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Dagersheim sowie die Anbindung der Böblinger Innenstadt an das Fernwärmenetz an.
Insgesamt rechnen die Stadtwerke bis 2035 sogar mit Investitionen von insgesamt rund 271 Millionen Euro, für den Erhalt der Infrastruktur sind weitere 110 Millionen Euro eingeplant. Angesichts dieser Auf- und Ausgaben will die Stadt Böblingen als eine Gesellschafterin der Stadtwerke deren Eigenkapital in der Versorgungssparte mit 9,4 Millionen stärken und damit die Eigenkapitalquote der Stadtwerke erhöhen.
Von der höheren Quote verspricht man sich eine positivere Bankenbewertung und bessere Bedingungen für die Aufnahme von Fremdkapital. Die Stadt erhält für die Kapitaleinlage laut Erstem Bürgermeister Tobias Heizmann eine „angemessene Eigenkapitalvergütung“, also Zinsen. Noch muss der Böblinger Gemeinderat der Erhöhung zustimmen. Bei der Vorberatung im Werksausschuss gab es bei einer Gegenstimme mehrheitlich grünes Licht.