Der TSV Heumaden baut für rund 320 000 Euro sein Vereinsheim am Sonnenweg um. Im April soll die Gaststätte mit neuem Pächter wieder eröffnen,

Heumaden - Es riecht nach Baustelle, nach Schutt und Neuanfang. Das war vor wenigen Tagen noch anders, erzählt Matthias Schneider. Als die Arbeiter begannen, das Vereinsheim des TSV Heumaden am Sonnenweg zu entkernen, kamen zunächst die unangenehmen Gerüche der vergangenen Jahre zu Tage, berichtet der Vorsitzende des Vereins – sei es vom Dunst aus den alten Abwasserrohren oder dem Dampf aus den Fritteusen, der sich in jeden Winkel des Hauses aus den 50er-Jahren gesetzt hatte.

 

Anfang November haben die Arbeiten für die Sanierung begonnen. Das Projekt ist kein kleines für den 1650 Mitglieder starken Verein. Sowohl was den baulichen, den zeitlichen als auch den finanziellen Aufwand betrifft. Bis Ende März soll die Sanierung beendet sein. Die Kosten betragen laut Matthias Schneider 320 000 Euro. Den größten Teil stemmt der Verein aus eigener Kraft. Hinzu kommen Darlehen. „Es gibt aber auch einen Zuschuss von der Stadt“, sagt Schneider.

Außen wird nur gestrichen – Innen verändert sich alles

Von außen bemerkt man an dem Gebäude derzeit kaum etwas. Das wird auch nach der Sanierung so sein. „Die Fassade wird nur gestrichen“, sagt Matthias Schneider. Im Inneren wird die Vereinsgaststätte hingegen nicht wiederzuerkennen sein: Das alte Mobiliar inklusive Küche ist bereits rausgeflogen. Die alten Balken in Eiche rustikal wurden entfernt. Die neue Gaststätte soll lichtdurchflutet und freundlich werden. Die braunen Bodenfliesen weichen einem hellen Boden in Holzoptik. Die Außenwand zu den Tennisplätzen des Vereins wird mit heller Eiche vertäfelt. In die Wand werden beleuchtete Nischen eingelassen, in denen alte Sportstücke wie ein Faustball von anno dazumal drapiert werden. „Damit man auch sieht, dass es ein Sportheim ist“ sagt Schneider.

Eine bestehende Nische soll mit einer Stufe weiter abgehoben werden. „Das wird die TSV Lounge, in der wir unsere Pokale ausstellen“, sagt Schneider. Statt klassischer Möbel sollen Sitzsäcke als Lümmelgelegenheit dienen. Damit will der Verein vor allem auch der Jugend etwas bieten. Die Decke wird klassisch weiß werden. Derzeit baumeln Rohre von ihr herab. Denn auch die Lüftungsanlage wird neu gemacht, genau wie die Elektrik. Außerdem Fenster, Toiletten, Türstöcke – es gibt kaum etwas, das im Urzustand bleibt.

Ein neuer Pächter wird noch gesucht

Bisher läuft die Sanierung nach Plan. Wenn alles gut geht, kann der neue Pächter am 1. April eröffnen. Allerdings muss dieser erst gefunden werden. Der bisherige Pächter hat mit dem Umbau nach 13 Jahren aufgehört. Grund war unter anderem die Pachterhöhung, die der Umbau mit sich bringt. Das Konzept soll laut Matthias Schneider aber ähnlich bleiben. „Wir wollen weiter ein gut bürgerliches Restaurant mit schwäbischer Küche zu Preisen mit Sportgaststätten-Niveau“, sagt der Vereinsvorsitzende. Er sei guter Dinge, dass sich bald ein neuer Pächter findet.

In den vergangenen Jahren haben die Mitglieder des TSV Heumaden und andere Besucher das Vereinsheim nicht mehr ganz so rege frequentiert, sagt Schneider. Das liege sicher auch daran, dass die Hauptsportstätten an der Kemnater Straße so weit weg sind vom Vereinsheim am Sonnenweg, wo die Vereinsgeschichte begann, heute aber nur noch die Tennisspieler trainieren. „Aber es war sicher auch eine Frage der Präsentation“, sagt Schneider. Der Verein hoffe, dass sich das mit der Modernisierung wieder ändert. „Dass wir hier abseits und ohne Busanbindung liegen, sollte kein Problem sein“, sagt Schneider. Für andere gute Restaurants würden die Leute auch weit fahren.

Bis es so weit ist, wird es noch einige Monate dauern. Dann wird den ersten Besuchern der Geruch von neuem Holz und schwäbischen Speisen in die Nase steigen.