Ausgefallene Flüge wegen der Coronakrise: Einige Kunden warten noch immer auf ihr Geld von den Fluggesellschaften. Dabei ist die Rückerstattung klar geregelt. Die Grünen fordern daher drastische Bußgelder.

Berlin - Wegen der Corona-Pandemie haben Fluggesellschaften weltweit unzählige Flüge abgesagt und noch nicht allen Kunden die Kosten zurückerstattet – der Grünen-Politiker Markus Tressel fordert nun Geldstrafen gegen die Airlines. Das Luftfahrt-Bundesamt müsse „stärker gegen Airlines vorgehen, die ihre Kunden weiter hinhalten, im Zweifel auch mit Bußgeldern“, sagte der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion dem „Handelsblatt“ vom Dienstag.

 

„Die Kunden haben jetzt schon sehr viel Verständnis gezeigt und über Monate auf Erstattung gewartet“, sagte Tressel. Er rief die Bundesregierung auf, eine Lösung zu finden, damit nicht tausende Kunden einzeln den Rechtsweg beschreiten müssten. „Wir sehen bereits den Beginn einer Klagewelle, die die Gerichte noch lange beschäftigen wird“, sagte der Grünen-Politiker.

Anspruch auf Rückerstattung klar geregelt

Das „Handelsblatt“ zitierte zudem aus der Antwort des Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage Tressels, wonach Geldstrafen für die Fluggesellschaften nicht ausgeschlossen werden. Sofern dem Luftfahrt-Bundesamt „entsprechende Sachverhalte durch betroffene Fluggäste angezeigt werden, werden diese hinsichtlich einer möglichen bußgeldrechtlichen Ahndung geprüft“, hieß es darin. 

Im europäischen Fluggastrecht ist der Anspruch auf Rückerstattung klar geregelt: Diese muss eigentlich binnen sieben Tagen nach der Mitteilung über die Annullierung des Flugs erfolgen.