Als Reaktion auf Corona und Inflation erhöht die Stadt die jährlichen Zuschüsse um zehn Prozent.

Nicht nur die Coronapandemie hat den Alltag vieler Vereine stark beeinflusst. Proben und Training mussten ebenso ausfallen wie Konzerte und Feste. Vielen Vereinen fehlte so abseits der Mitgliedsbeiträge jede Einnahmequelle, während sie zum Teil trotzdem Miete bezahlen oder Geräte warten mussten. Gleichzeitig haben Vereine mit großen Anlagen wie Sportvereine mit steigenden Kosten und der Energiekrise zu kämpfen. Die Stadt Renningen hat daher die Zuschussbeiträge für Vereine nach 2019 ein weiteres Mal erhöht. Auch die maximale Förderhöhe bei Investitionszuschüssen wurde angepasst.

 

Die grundsätzlichen Richtlinien zur Vereinsförderung stammen aus dem Jahr 2013. Das Ziel war unter anderem eine stärkere Förderung und qualitative Verbesserung der Jugendarbeit. 2019 wurden die Beiträge um zehn Prozent erhöht, nun kommen weitere zehn Prozent dazu. Die jährlichen Mehrkosten für die Stadt liegen voraussichtlich bei rund 12 500 Euro.

Alle „förderungswürdigen“ Vereine profitieren

In Renningen sind Vereine dann förderungswürdig, wenn sie „dem kulturellen, sportlichen oder allgemeinen Wohl der Bevölkerung der Stadt Renningen dienen“, heißt es in den Richtlinien. Dazu gehören Musik-, Sport-, Kunst- und Jugendvereine. Je nach Kategorie gelten unterschiedliche Beiträge: So bezuschusst die Stadt zum Beispiel Sportvereine für den Erhalt der Sportstätten jährlich mit 1870 Euro für Sportplätze, 3080 Euro für Turnhallen. Vorher waren es 1700 beziehungsweise 2800 Euro. Musikvereine bekommen pro aktives Mitglied unter 18 Jahren fortan 30,80 Euro statt 28 Euro. Kinder- und Jugendvereine erhalten jährlich einen Festbetrag in Höhe von 2420 Euro (vorher: 2200 Euro).

Die Stadt fördert auch einmalige Anschaffungen. Bisher war der Höchstbetrag aber auf 40 000 Euro festgesetzt, dieser wird nun auf 50 000 Euro erhöht. Beim Erwerb eines Grundstücks liegt die Höchstgrenze fortan bei 20 000 statt auf 15 000 Euro.

Zuschüsse der Kommunen kaum vergleichbar

Jede Kommune im Umkreis unterstützt ihre Vereine finanziell. Vergleichbar sind die Beiträge kaum, da jede Gemeinde anders verfährt. Aspekte wie Mitgliederzahl und aktive Jugendarbeit können in die Berechnungen einfließen. Manche Zuschüsse erfolgen indirekt über den Erlass von Mieten für kommunale Räume oder Festsäle. Manche Kommunen geben jährlich höhere Beiträge, dafür weniger Zuschüsse für Investitionen oder umgekehrt. Allerdings sind die Maximalbeträge nicht grundsätzlich fix. Tätigt ein Verein eine große, aber wichtige Investition, kann eine Kommune auch schon mal deutlich mehr geben.

In Heimsheim hat zuletzt der Tennisclub Heimsheim Zuschüsse für die Errichtung eines Flutlichts für zwei Tennisplätze genehmigt bekommen. Der TC Heimsheim erhält einen Zuschuss von 20 Prozent der Kosten, maximal 1800 Euro. Als beispielsweise vor wenigen Jahren der TSV Heimsheim seinen Kunstrasenplatz gebaut hat, gab die Stadt sogar 330 000 Euro hinzu.