Wegen Corona-Pandemie Bayern will Homeoffice mit Steueranreizen fördern

Bayern legt konkrete Vorschläge zur Förderung der Arbeit im Heimbüro vor. Finanzminister Albert Füracker (CSU) plädiert dafür, die Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen zu verbessern und die Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer dauerhaft zu verlängern.
München - Bayern legt konkrete Vorschläge zur Förderung der Arbeit im Heimbüro vor. Finanzminister Albert Füracker (CSU) plädiert dafür, die Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen zu verbessern und die Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer dauerhaft zu verlängern.
"Wir brauchen möglichst viel Homeoffice", sagte Füracker der Deutschen Presse-Agentur. "Bayern setzt nicht auf gesetzliche Pflichten, sondern auf steuerliche Anreize."
Die Corona-Pandemie hat die Diskussion um das Heimbüro angeheizt. "Es gibt verschiedene mögliche Stellschrauben", sagte der CSU-Politiker. Als Beispiel nannte Füracker die Erhöhung der Sofortabschreibung für alle geringwertigen – mindestens jedoch für digitale - Wirtschaftsgüter von 800 auf 2000 Euro. Das bedeutet beispielsweise, dass eine Firma neue Laptops und Monitore für die Mitarbeiter in einem Steuerjahr komplett abschreiben könnte. "Ein weiterer deutlicher Anreiz wären verbesserte Abschreibungsbedingungen für digitale Investitionen, wie zum Beispiel eine Softwareanschaffung."
Für Arbeitnehmer gilt seit vergangenem Jahr eine 5-Euro-Pauschale je Arbeitstag in der eigenen Wohnung, die bis Ende dieses Jahres befristet ist. Bayern fordert, diese Pauschale zur Dauereinrichtung zu machen. "Für Arbeitnehmer darf Homeoffice kein Zuschussgeschäft sein, und das nicht nur in Pandemiezeiten", sagte der bayerische Finanzminister dazu.
Darüber hinaus forderte Füracker eine generelle Entlastung der Wirtschaft: "Unternehmen brauchen mehr Luft für Investitionen in digitale Prozesse und Homeoffice. Wir müssen die Unternehmenssteuerbelastung auf international wettbewerbsfähige 25 Prozent reduzieren." In den vergangenen Jahren haben mehrere europäische Länder ihre Unternehmenssteuern gesenkt, nicht jedoch Deutschland. Darüber beklagen sich Unternehmen und Wirtschaftsverbände.
© dpa-infocom, dpa:210117-99-57086/3
Unsere Empfehlung für Sie

Corona-Krise Wirtschaft dringt auf konkrete Öffnungsperspektive
Viele Firmen sind schwer belastet vom wochenlangen Lockdown. Die Ungeduld wächst. Das kommt auch in einem Papier zum Ausdruck. Eine wichtige Rolle bei Öffnungen könnten Schnell- und Selbsttests spielen.

Corona-Krise Brauer bekommen Kosten für verdorbenes Bier ersetzt
Brauer, die fässerweise Bier wegschütten: Solche Bilder gab es in den vergangenen Wochen immer wieder zu sehen. Jetzt soll es für die Unternehmen Hilfen vom Bund geben.

Großunternehmen EU-Länder ebnen Weg für mehr Steuertransparenz
Großen multinationalen Unternehmen wird oft vorgeworfen, extrem wenig Steuern zu zahlen. Künftig soll in Europa mehr Transparenz darüber herrschen - wenn der Plan umgesetzt wird.

Debatte um Lockdown Ruf nach Öffnung von Handel und Gastronomie immer lauter
Der Einzelhandel dringt auf eine rasche Beendigung des Lockdown ab dem 8. März. Auch viele Gastronomen wollen im Gleichschritt mit den Händlern öffnen. Der Städtetag mahnt dagegem zur Vorsicht.

Urlaubsziele Lufthansa erneuert touristisches Angebot
Noch wirkt ein möglicher Urlaub weit entfernt, doch zumindest die Airlines wollen aus der Krise steuern. Lufthansa plant dafür 33 neue Urlaubsziele.

Starke Nachfrage Moderna erwartet 2021 durch Impfstoff Umsatz-Explosion
Moderna katapultiert sich dank enormer Impfstoff-Nachfrage aus den roten Zahlen. Für 2021 werden 18 Milliarden Dollar Umsatz erwartet - und der Vorstandschef verkündet: «Dies ist nur der Anfang.»