Der Luftverkehr ist durch die Coronapandemie nahezu zum Stillstand gekommen. Der Stuttgarter Flughafen zieht daraus Konsequenzen bezüglich aller anstehenden Infrastrukturprojekte.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Totenstill ist es derzeit am, im und um den Flughafen herum. Trotz Osterferien. Der Grund sind vorgezogene Arbeiten an der Start- und Landebahn seit dieser Woche. Und natürlich zuvor schon, bedingt durch Corona, die radikalen Streichungen im Linienflugbetrieb. Die GmbH Flughafen Stuttgart FSG nimmt diesen Quasi-Nullpunkt zum Anlass, alle anstehenden Projekte in Sachen Infrastruktur auf den Prüfstand zu stellen. Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung: „Wir stellen die Vorhaben nicht in Frage – setzen diese aber vorerst aus, bis wieder abzusehen ist, wie es weitergeht. Wir prüfen auch, ob Projekte an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen sind.“ Dies geschehe mit Blick auf die eigene Liquidität und die langfristige bedarfsgerechte Entwicklung des Flughafens. Der Aufsichtsrat habe dem bereits zugestimmt.

 

Erfolgsverwöhnte Branche muss umdenken

Das passt zur Einschätzung vieler Vertreter in der Luftfahrtbranche, die sich darauf einstellen, dass es auch bei einer Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens noch lange dauern wird, bis dieser Geschäftsbereich auch nur annähernd wieder in Zahlenbereiche kommt wie vor Corona, seien es Passagierzahlen, Flugbewegungen, Umsätze oder Gewinne. Welche Projekte da nun auf dem Prüfstand stehen, darüber gibt die FSG keine Detailinformationen. Aber Flächenexpansionen, effizientere Strukturen gehörten in der erfolgsverwöhnten Branche bis vor kurzem zum Standardprogramm – auf den Fildern gingen die Diskussionen ja bis zum Bau einer zweiten Start- und Landebahn. Der FSG-Sprecher hält aber auch fest: „Projekte, die zwingend notwendig oder bereits auf Baustelle sind, wie derzeit die Teilerneuerung der Start- und Landebahn, sind davon ausgenommen.“