Der Rücktritt Mesut Özils auf der Nationalelf hat eine Debatte in Deutschland entfacht. Die Türkische Gemeinde Deutschlands fordert nun wiederum den Rücktritt der DFB-Führung.

Stuttgart - Nach dem Rückzug Mesut Özils aus der Fußball-Nationalmannschaft fordert die Türkische Gemeinde Deutschlands den Rücktritt der gesamten DFB-Führung. „Nach Özil sollte nun die ganze Leitungsebene des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) zurücktreten, damit ein echter Neuanfang für die deutsche Nationalmannschaft denkbar ist“, sagte der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoglu der „Heilbronner Stimme“ (Dienstag). „Özil als Sündenbock für das Ausscheiden aus der WM zu deklarieren, ist mehr als eine billige Ausrede.“

 

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„Unfähige Führungskräfte“

Mit dem 29-Jährigen verliere die Nationalelf nicht nur einen brillanten Techniker, sondern auch viele Hoffnungen auf junge Talente mit Migrationshintergrund. Diese seien jetzt möglicherweise weniger motiviert: „Vielfalt in der Nationalmannschaft war ein tolles Vorzeigeprojekt, das durch unfähige Führungskräfte nun zu scheitern droht.“ Sofuoglu ist auch Landeschef der Gemeinde in Stuttgart.

Özil hatte am Sonntag die Konsequenzen aus der Affäre um die umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der WM gezogen. Dabei kritisierte er den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und vor allem dessen Präsidenten Reinhard Grindel, deutsche Medien und Sponsoren für ihren Umgang mit ihm.