Bundesverkehrsminister Ramsauer hält höhere Bahn-Ticketpreise für möglich, sollte sich das Land Baden-Württemberg nicht an den Mehrkosten für Stuttgart 21 beteiligen. Winfried Hermann nennt das eine „dreiste Drohung“.

Berlin/Stuttgart - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hält höhere Ticketpreise bei der Bahn für möglich, sollte sich das Land Baden-Württemberg nicht an den Mehrkosten für Stuttgart 21 beteiligen. „Bahnfahren darf nicht teurer werden, weil sich ein einzelnes Land seiner Verantwortung entzieht“, sagte Ramsauer laut „Bild“-Zeitung (Donnerstag). Auch der Chef des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), sagte dem Blatt: „Mittelfristig werden Bahnkunden S21 mit steigenden Ticketpreisen zahlen.“

 

Höhere Ticketpreise bei der Bahn wegen Stuttgart 21? Der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann hat den Vorwurf seines Bundeskollegen Peter Ramsauer (CSU) zurückgewiesen, Baden-Württemberg sei dafür verantwortlich, wenn die Bahn die Preise erhöhe. Hermann sagte am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart in Richtung Ramsauer: „Er ist nie müde geworden zu sagen, Stuttgart 21 ist ein eigenwirtschaftliches Projekt der Bahn. Wie kann er dann auf die Idee kommen, dass das Land Baden-Württemberg zahlen muss, damit die Ticketpreise nicht steigen?“ Hermann sagte: „Das ist schon eine ziemlich dreiste Drohung.“

Der Bahn-Aufsichtsrat hatte trotz Kostenexplosion für den Weiterbau des Tiefbahnhofs gestimmt. Nun will die Bahn erreichen, dass sich das Land und die Stadt Stuttgart an den Mehrkosten von zwei Milliarden Euro beteiligen. Doch beide lehnen das bislang strikt ab.