Es war nur eine symbolische Geste, aber sie macht im von Terrorangst und Ausnahmezustand geprägten Frankreich großen Eindruck: Muslime bewachen in Lens Gottesdienste von Christen am Heiligabend.

Lens/Paris - Im von Terror und Ausnahmezustand geprägten Frankreich haben französische Muslime in einem symbolischen Akt in Lens Gottesdienste von Christen am Heiligabend bewacht.

 

„Wir leben zusammen, wir sind Brüder“, begründete Hachim El Jazouli die Aktion am Donnerstagabend. „Und wir sitzen alle im selben Boot.“ Wenn es Anschläge gebe, „dann töten sie uns alle zusammen“. Besucher eines Gottesdienstes in der nordfranzösischen Stadt zeigte sich im Sender iTélé beeindruckt von der Solidarität. Am Ende der Andacht gab es Applaus für die symbolischen Schützer.

Mit Blick auf die Weihnachtstage hatte die Regierung nach den Pariser Terroranschlägen vom 13. November besonders strikte Sicherheitsregeln für Kirchen und Gotteshäuser angekündigt. Innenminister Bernard Cazeneuve versprach Religionsvertretern, alles zu tun, damit die Sicherheit gewährleistet sei. Ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen wurden unter anderem Kontrollen an den Eingängen empfohlen. In Paris waren Uniformierte vor vielen Gotteshäusern und Gebetsräumen präsent.

Bereits nach den Anschlägen in Paris im Januar auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und einen koscheren Supermarkt war die Sicherheit vor zahlreichen religiösen Einrichtungen in Frankreich teils drastisch erhöht worden. Die Präsenz von Polizei und Militär wurden verstärkt.