In seiner Rede lobt Joachim Gauck ausdrücklich Bürger, die sich für Flüchtlinge in Deutschland einsetzen: „Sie alle sind zum Gesicht eines warmherzigen und menschlichen Landes geworden“, so der Bundespräsident.

Berlin - Bundespräsident Joachim Gauck hat sich zuversichtlich geäußert, dass Deutschland die Herausforderung durch die hohe Zahl von Flüchtlingen bewältigen kann. „Der Einzelne wie auch die Gesellschaft können sich beständig neu entdecken und wachsen“, sagte Gauck am Donnerstag in seiner Weihnachtsansprache laut vorab verbreitetem Redetext.

 

„So kann sich das Land erkennen in den Herausforderungen, die es annimmt und, da bin ich zuversichtlich, auch meistern wird.“ Gauck dankte allen, die dabei mitgewirkt haben und weiter mitwirken: „Wo die Behörden an ihre Grenzen kamen, haben Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Menschen willkommen geheißen“.

Spontan und selbstverständlich hätten Bürger Essen und Trinken, Decken und Kleidung gebracht, Sprachkurse organisiert und Unterstützung bei Behördengängen geleistet. „Sie alle sind zum Gesicht eines warmherzigen und menschlichen Landes geworden.“ Doch auch von Berufs wegen hätten „Unzählige getan, was in ihren Kräften stand“, sagte Gauck laut Redetext weiter.

Gauck verurteilt Gewalt

Eine scharfe Absage erteilte der Bundespräsident in diesem Zusammenhang Gewalt und Hass, denn diese seien „kein legitimes Mittel der Auseinandersetzung“. „Brandstiftung und Angriffe auf wehrlose Menschen verdienen unsere Verachtung und verdienen Bestrafung“, hob Gauck hervor.

Stattdessen rief er zu „offenen Diskussionen und Debatten“ auf, damit „wir Lösungen finden, die langfristig Bestand haben“. Diese müssten „das Wohlergehen der eigenen Bürger berücksichtigen, aber nicht die Not der Flüchtlinge vergessen“.