Gutsle, Geschenkideen, adventliche Musik und zeitweise sogar weiße Winterpracht – Besuchern der Weihnachtsmärkte in Zuffenhausen und Feuerbach wurde einiges geboten.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Zuffenhausen/Feuerbach - Ein Königreich für warme Füße! Bitterkalt pfiff am Samstag der Wind auf dem Adventsmarkt rings um die Pauluskirche in Zuffenhausen. Gut beraten, wer früh am Stand des Krankenpflegevereins vorbeischaute – dort hatten mehr als ein Dutzend Frauen Strickwaren aller Art hergestellt und zum Verkauf angeboten: Mützen, Handschuhe, Schals, Strümpfe und vieles mehr. Heiß begehrt waren vor allem die Socken, sagt Angelika Zöller. „Schön finde ich, dass die Frauen das ganze Jahr über ehrenamtlich für andere Menschen Gutes tun und die Sachen stricken.“ Der Erlös komme kirchlichen Einrichtungen vor Ort zugute. Aufwärmen, quasi von innen, konnten sich die Besucher auch an zahlreichen kulinarischen Ständen: beim SSV gab es Grillspezialitäten, beim Stand der Islamischen Gemeinde heißen Tee und Gebäck, frische Crêpes falteten die Helfer am Stand der Mobilen Jugendarbeit, Stockbrot buken die Pfadfinder und beim Stand des Handharmonika-Spielrings Zuffenhausen/Stammheim wurde Bohnensuppe gereicht, um nur einige Beispiele zu nennen. Ausgegeben wurden die gut gefüllten Teller allerdings erst, nachdem der Topf ordentlich auf Betriebstemperatur gebracht war: „So heiß wie möglich soll die Suppe sein, damit die Wärme bis in die Knochen geht“, sagte eine Besucherin.

 

19 Stände beim Adventsmarkt um die Pauluskirche

Thomas Siegel vom Organisationsteam zeigte sich mit dem Wetter hoch zufrieden: „Alle sagen, es sei kalt – ich finde es super!“ 19 Stände hatten sich am diesjährigen Markt beteiligt. Neu mit dabei: die Johanniter und die Gruppe Zuffenhausen Zuhause, die Vereinigung von Unternehmern, die sich ebenfalls zum ersten Mal beim Adventsmarkt präsentierte. Wem es um die Kirche herum zu kalt wurde, der konnte sich im Gotteshaus bei musikalischen Darbietungen von hohem Niveau aufwärmen und Kraft schöpfen.

Kraft brauchte auch Jochen Heidenwag, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) sowie Mitorganisator des Weihnachtsmarktes in Feuerbach, als ihn am Freitagabend eine Schreckensnachricht erreichte: Stromausfall rund um die Kelter! „Ohne Strom hätten wir den Markt ausfallen lassen müssen“, sagt Heidenwag. Ein Anruf beim Notdienst und eine Sonderschicht der Fachleute brachte schließlich alles wieder in Ordnung und so konnte der zweitägige Markt auf dem Rudolf-Gehring-Platz am Samstagabend offiziell eröffnet werden. Rund drei Dutzend festlich geschmückte Stände, sieben Chöre und Musikgruppen samt zusätzlicher Beschallung sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente.

„Winterwonderland“ in Feuerbach

Vom „Winterwonderland“ sang der Projektchor musica varia und prompt hüllte Petrus den Platz und die Stände am Sonntag vorübergehend in wunderbares Weiß. Schnee zum Feuerbacher Weihnachtmarkt? „Das gab es schon ewig nicht mehr“, attestierte Heidenwag. Und am Stand der Skizunft war man sich einig: „Idealer Powder zum sich in die Kurve legen, dass es nur so staubt“, sagte Marina Lehmann. Für eine Tiefschneefahrt reichte der Zauber dann doch nicht ganz, und gegen Nachmittag prägte Regen das Geschehen. Fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes ist mittlerweile die Stiefelaktion, bei der Kinder einen Stiefel abgeben, ihn von ortsansässigen Firmen befüllen lassen und am Sonntag beim Nikolaus vor der Kelter abholen dürfen. Exakt 279 Stiefel waren abgegeben worden, sagte Julia Schäfer vom GHV. Und selbstverständlich hatte der Weihnachtsmann auch für all diejenigen Kinder etwas Leckeres dabei, die keinen Stiefel abgegeben hatten und spontan auf den Feuerbacher Weihnachtsmarkt gekommen waren. Schließlich kann es sich nicht jeder leisten, bei der Affenkälte auf warme Schuhe zu verzichten.