Märkte in Esslingen Weihnachtsmarkt im Schatten von Corona

Das Bühnenprogramm wird coronabedingt gestrichen. Doch „Walking Acts“, mobile kleine Künstlergruppen, sollen den Weihnachtsmarkt kulturell bereichern. Foto: Roberto Bulgrin

Einen Teil seiner Magie soll der Esslinger Budenzauber versprühen. Am Dienstag, 23. November, startet der Weihnachts- und Mittelaltermarkt. Allerdings müssen Pandemie-bedingt Einschränkungen und neue Regelungen in Kauf genommen werden.

Esslingen - Zu einem Budendorf wird die Budenstadt nicht werden. Aber eine gewisse Entzauberung muss der Budenzauber dennoch ertragen. Corona wirft zwar seine Schatten auf das adventliche Funkeln, doch mit einem ausgefallenen Hygiene-Konzept möchte die Stadt Esslingen einen Pandemie-bedingten Ausfall des Weihnachts- und Mittelaltermarktes verhindern. Auf ein Bühnenprogramm, Mitmachangebote, eine Eröffnung vor der Rathausbühne, die lebende Krippe, Workshops oder Highlights wie den Fackelumzug müssen Besucher verzichten. Die Zahl der Stände wird von mehr als 200 auf etwa 120 reduziert, gab Michael Metzler, Geschäftsführer der Esslinger Tourismus und Stadtmarketing GmbH (EST) als Organisatorin der Veranstaltung, bekannt. Er verspricht dennoch ein „breites und qualitätsvolles Angebot“.

 

Sieben Checkpoints

Sicherheit wird mitfeiern. Wer über den Markt bummeln, ein Weihnachtsgeschenk kaufen oder sich an den bunten Ständen erfreuen möchte, der kann das ohne Kontrolle tun. Alle Besucher müssen aber einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die Abstandsregeln einhalten. Nur beim Verzehr von Speisen oder dem Genuss von Getränken fällt die Maskenpflicht. Doch Menschen, die sich an einem Glühwein aufwärmen, die unvermeidliche Rote Wurst genießen oder sich auf andere Weise kulinarisch verwöhnen möchten, müssen an einem der sieben Info-Stände in den Einfallachsen des Marktes Halt machen. In zwei Zelten in der Abt-Fulrad-Straße sowie an weiteren Checkpoints am Kesselplatz, Kleinen Markt, in der Webergasse, am Postmichelplatz und am Hafenmarkt werden Kontaktdaten erfasst. Außerdem werden laut Michael Metzler die 2G- oder 3G-Nachweise kontrolliert – je nachdem, welche Regelung gerade greift.

Sonderaktion zum Mittagstisch

Sind die Papiere in Ordnung, dann erhält der Besucher ein Armbändchen. Da der Aufwand für Organisation und Personal hoch sei, führt Michael Metzler aus, wird für Gäste ab 16 Jahren eine Hygienegebühr von einem Euro pro Armband erhoben. Um einem Betrug vorzubeugen, werden die Farben täglich gewechselt. Für Stammgäste gibt es eine Ausnahmeregelung – eine Sonderaktion zum Mittagstisch. Montags bis freitags zwischen 12 und 14 Uhr erhalten Gäste beim Erwerb des Armbands einen Verzehrcoupon in Höhe von einem Euro. Sie bekommen die Gebühr also zurückerstattet, wenn sie auf der Marktfläche etwas verzehren oder trinken.

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Mobile Teams sind unterwegs

Ein Umgehen der Hygieneregelungen soll verhindert werden. Darum werden zu Stoßzeiten zusätzliche Kontrollen eingeführt. Während der Rushhour an den Zelten gehen mobile Teams auf dem Markt umher, die ebenfalls Armbändchen verkaufen. Die Hygieneregeln können ausführlich auf einer extra konzipierten Homepage unter www.go-esslingen.de nachgelesen werden. Er gehe davon aus, wagt Michael Metzler einen Blick in die Zukunft, dass auf dem Weihnachtsmarkt die 2-G-Regeln zum Tragen komme. Essen und Trinken gibt es dann nur für Geimpfte oder Genesene.

Kein reiner „Essmarkt“

Trotz Einschränkungen soll die Stimmung in der Budenstadt nicht getrübt werden. Händler, Handwerker und Gastronomen sind mit dabei. Der Weihnachtsmarkt wird laut Jörg Schall vom Organisationsteam mit 60 Ständen bestückt. Der Mittelaltermarkt soll mit 30 Buden für ein vorweihnachtliches Flair sorgen, der Adventsmarkt in der Ritterstraße wird an den Wochenenden mit 30 Angeboten Besucher anlocken. Und einen reinen „Essmarkt“ wird es nicht geben, betont Veranstaltungsleiterin Petra Pfeiffer. Rund 75 Prozent der Stände auf dem Weihnachtsmarkt und 70 Prozent der Buden auf dem Mittelaltermarkt seien Händlerstände mit einem breiten Sortiment.

Hafenmarkt ist mit dabei

Der Hafenmarkt ist mit im Boot. Dort werden die Weingärtner Position beziehen. Und Gäste können sich an einem Gastrostand kulinarisch stärken. Zusätzlich werde die örtliche Gastronomie noch Angebote bereithalten. „Walking Acts“, umherlaufende Kleinkünstlergruppen, sollen zudem das ausgefallene Bühnenprogramm ersetzen. An Veränderungen müssen sich Besucher gewöhnen: „Es wird auch unzufriedene Kunden geben, die sich nicht kontrollieren lassen oder einen Bändel kaufen möchten“, meint Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Doch das müsse in Kauf genommen werden. Corona diktiert eben die Bedingungen.

Der Weihnachts- und Mittelaltermarkt in Esslingen

Die Termine
 Der Weihnachtsmarkt geht von Dienstag, 23. November, bis Mittwoch, 22. Dezember, über die Bühne. Etwa 120 Händler werden ihre Stände auf dem Markt- und dem Rathausplatz, in der Rathausgasse, am Postmichelbrunnen und am Hafenmarkt aufbauen.

Die Öffnungszeiten
 Der Aufbau beginnt am Dienstag, 16. November. Am Eröffnungstag sind alle Marktstände von 16 bis 20 Uhr für Gäste da. Danach kann der Weihnachtsmarkt sonntags bis donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 12 bis 21 Uhr besucht werden.  

Die Ritterstraße
Der Adventsmarkt in der Ritterstraße wird samstags und sonntags an den vier Wochenende vor Weihnachten auf die Beine gestellt. Etwa 30 kunsthandwerkliche Aussteller sind mit dabei. Geöffnet hat er samstags von 12 bis 21 Uhr sowie sonntags von 12 bis 20 Uhr.  

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