Azubis der Firma AMF verkaufen wieder selbst erdachte Produkte – für den guten Zweck. Auf dem Weihnachtsmarkt sind die Azubis auch dieses Jahr wieder mit selbst erdachten und hergestellten Produkten dabei.

Fellbach - Lernen, ausprobieren und dabei Gutes tun: Diese Idee steckt hinter dem Projekt „Weihnachtsmarkt“ der Firma Andreas Maier (AMF). Es ist seit 2006 fester Bestandteil der Lehrlingsausbildung des Fellbacher Familienunternehmens, das nach eigenen Angaben führend ist im Bereich Spanntechniken. Auf dem Weihnachtsmarkt sind die Azubis auch dieses Jahr wieder mit selbst erdachten und hergestellten Produkten dabei.

 

Die Kosten für Arbeitszeit und Material trägt das Haus

Das ganze Jahr über ist bei AMF Weihnachten ein Thema. Lehrlinge aus allen Ausbildungsbereichen überlegen, was sie mit den Maschinen und aus Materialien ihrer Firma herstellen können. Die Kosten für Arbeitszeit und Material trägt das Haus. Die Azubis wollen nützliche Gegenstände anbieten, aber auch weihnachtlich geprägte. Ihre Magnetsticker etwa für die Kühlschranktür sind beliebt und werden von manchen gesammelt. Auch dieses Jahr gibt es neue Motive. Formschön, aus Edelstahl und selbstgefertigt – so sieht das Sortiment aus, es wird jedes Jahr größer. Klassiker wie der Locher, das Set aus Salz- und Pfeffermühle oder der Korkenzieher bleiben im Angebot, neue kommen hinzu. Dieses Jahr sind es neun neue Produkte. Die Ideen sind immer pfiffig. Verkauft wird ausschließlich auf dem Weihnachtsmarkt. Eigens für die Aktion hat Firmenchef Johannes Maier im Sommer einen 3D-Drucker angeschafft.

Die Form erinnert an einen schnittigen Sportwagen

Damit konnte die Idee für den „Einhand-Flaschenöffner“ umgesetzt werden – und auch ein stylische Brieföffner, der als Segel zu einem kleinen Boot gehört, und in dessen Rumpf beispielsweise Büroklammern Platz finden. Der Flaschenöffner hat das Zeug, wie der Korkenzieher aus dem Jahr 2017, zum Verkaufsschlager zu werden. Seine Handhabung ist simpel: Ein Magnet verhindert das Verrutschen des leichten, formschönen, handgroßen Geräts vom Kronkorken während des Öffnens. Die Form erinnert an einen schnittigen Sportwagen. Der Öffner wird in den Kronkorken der Flasche eingehakt, der Hebel angesetzt und runter gedrückt. Praktisch, Flasche offen. Fünf Euro kostet das Teil, in knalligem Rot oder trendigem Schwarz. Die meisten Artikel sind nützlich, manche gehören zur Kategorie verspielt. Wie etwa der Teelichthalter in Engelsform aus Edelstahl (sechs Euro), der kleine Weihnachtsbaum aus lackierten Baustahl, der mit der mitgelieferten LED-Beleuchtung wie ein Schwibbogen aufs Fensterbrett gestellt werden kann (25 Euro) oder der Christbaumschmuck aus Edelstahl.

Der komplette Verkaufserlös geht dieses Jahr an das „Kinderreich Rems Murr“

Drei Euro pro Stück und Form, eine feine Ergänzung neben den traditionellen Kugeln am Baum. Apropos Baum: Erstmals gibt es einen Weihnachtsbaum aus Edelstahl, er ist hüfthoch, nadelt nicht und wird für 60 Euro mit LED-Beleuchtung geliefert. „Das ist ein Versuch“, sagt Tim Holderle. Er ist im dritten Ausbildungsjahr zum Werkzeugmechaniker. Sezen Altinay hat für die diesjährige Aktion einen Flyer mit den neuen Produkten vorbereitet, sie ist im zweiten Lehrjahr zur Industriekauffrau. Ihr gefällt eine Libelle aus Edelstahl besonders gut, der Körper dreht sich (neun Euro). Wie immer sind die Azubis von ihren Ausbildern Steffen Kommode und Peter Andrianos sowie erstmals von Sabine Stelly und der Designabteilung bei AMF begleitet worden, etwa beim Anfertigen der CAD-Zeichnungen oder bei der Kalkulation der Preise. Ihr Chef, Johannes Maier, steht nicht nur persönlich voll hinter der Aktion, sondern verkauft am letzten Tag des Weihnachtsmarktes am 21. Dezember höchstpersönlich in der kleinen Hütte. Der komplette Verkaufserlös geht dieses Jahr an das „Kinderreich Rems Murr“, das sich hilfsbedürftiger Kinder annimmt.