Der Niklasmarkt hatte am Samstag in der Marktstraße seine Tore geöffnet. Allerdings begleiteten wiederkehrende Regenschauer und Windböen die Veranstaltung. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch: Die Besucher kamen trotz des unwirtlichen Wetters in die Altstadt.

Bad Cannstatt - Wenn der Niklasmarkt naht, stellen sich gleich mehrere Generationen in den Dienst der guten Sache – und das mit ungebrochenem Engagement. Dann wird allein oder in der Gruppe, mit Kindern oder Enkelkindern gebacken, gestrickt und gebastelt. Auch an diesem Samstag helfen viele Freiwillige den Kindergärten, Schulen, Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen dabei, ihre Stände in der Marktstraße aufzubauen. Plätzchen, gestrickte Mützen, Backmischungen im Glas, Kerzenständer aus Holz oder aus Zeitungen gefaltete Bäume werden so platziert, dass sie den Besuchern ins Auge fallen. An diesem Tag fällt die Vorfreude bei den Beteiligten jedoch etwas verhaltener aus als sonst. Und das liegt an der Wetterprognose: Regen und Windböen, verheißt diese. Auch wenn der Auftakt am Morgen zunächst trocken ausfällt. Das ändert sich, als gegen halb zwölf die ersten Tropfen fallen. Immer wieder müssen bis zum Abend die Schirme aufgespannt werden.

 

Weniger Deko als geplant

Weniger weihnachtliche Dekoration als geplant wird deshalb an den Dächern angebracht. Ein Klebeband soll am Stand der Schillerschule für zusätzlichen Halt sorgen. „Sollte der Wind heftiger werden, müssen wir die Deko am Ende noch selbst festhalten“, sagt Ralf Hermann, Leiter der Schillerschule, augenzwinkernd. Sie sei wegen des Wetters nur mit der Hälfte ihrer Produkte angereist, verrät eine Händlerin aus Göppingen. Denn: „Müsste der Abbau des Pavillons schnell vonstattengehen, sind weniger Waren zum Auto zu tragen.“ Zwei Mal, berichtet Kunsthandwerkerin Kerstin Berk, habe sich ihr Stand nach Windstößen ein paar Zentimeter weiter bewegt. „Aber wir halten durch.“

Die gute Stimmung will man sich von den Wetterkapriolen nicht kaputt machen lassen. Viele Wochen und Monate an Vorbereitung stecken in der Veranstaltung. Auch die Besucher lassen sich nicht davon abschrecken. Als die Schüler der Schillerschule mit ihrem musikalischen Programm beginnen, hat sich eine große Menschentraube um sie herum gebildet. Am Stand der BW-Bank werden für den guten Zweck Nüsse zerschlagen. Gehämmert wird auch wenige Meter weiter: In der Weihnachtswerkstatt des Christusbunds Bad Cannstatt kann der Nachwuchs Nägel in eine Holzlatte schlagen. Was auffällt: Zeitweise sind bis zu fünf Weihnachtsmänner und Nikoläuse in der Marktstraße anzutreffen. Was am Stand des Kreativteams Veitskapelle besonders gefragt ist? „Gestrickte Socken und Kuchentaschen“, sagt Kathrin Gutekunst.

Stand des Quellen-Clubs überzeugt

Es ist Tradition beim Niklasmarkt, dass sich am frühen Nachmittag eine Gruppe aufmacht, um die Dekoration der Buden in Augenschein zu nehmen. Der Jury gehören Irmgard Schierle-Bette und Achim Barth vom Gewerbe- und Handelsverein – Verein für Dienstleistung und freie Berufe in Bad Cannstatt (GHV/VDF), Büttel Wolfgang Pfeffer und Gattin Isolde, Stadträtin Beate Bulle-Schmid sowie Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler an. Am Ende überzeugt der Stand des Cannstatter Quellen-Clubs das Preisgericht. Als kreativer Lohn winkt ein Preisgeld von 150 Euro. Aber auch andere gehen nicht leer aus: Der Verein Volltreffer landet auf dem zweiten Platz, den dritten Rang teilen sich Schillerschule, Heilsarmee und der Kunsthandwerkerstand von Kerstin Berk.