Edeka war gestern, heute ist Johnnie Walker: Dessen neuer Spot drückt ordentlich auf die Tränendrüsen. Zwischenzeitlich gehört sie dazu wie der Weihnachtsmarkt und der Adventskranz – aufwendige Werbung zum Fest.
Stuttgart - Die Edeka-Werbung mit dem Großvater, der seine Familie nur mit einem ziemlich harten Trick zu Weihnachten unter einem Dach vereinen kann, ist millionenfach geklickt worden, und die Komödianten Joko & Klaas haben bereits eine Parodie veröffentlicht, die mit dem Opa ziemlich hart ins Gericht geht. Wer jetzt also die falschen Bilder im Kopf hat, und sich von dem Edeka-Spot nicht mehr zu Tränen rühren lassen kann, der sei getröstet: Die nächste Werbung hat sich schon auf den Marsch durch die sozialen Medien gemacht.
Es ist der Spot von Daniel Titz und Dorian Lebherz, die an der Filmakademie Baden-Württemberg studieren. Erzählt wird in „Dear Brother“ die Geschichte zweier Brüder, die gemeinsam durch die Landschaft der schottischen Isle of Skye wandern – und zwischendurch den Whisky Johnnie Walker trinken. Die Szenen beschwören die Gemeinschaft und gegenseitige Empathie der beiden Brüder – bis zur Schlussszene, die dem Zuschauer einen dicken Kloß im Hals verursacht. Das Werbemagazin Adweek feiert den Spot immerhin als den möglicherweise besten, den Studenten jemals gedreht haben.
Dear Brother from Dorian & Daniel on Vimeo.
Wer noch nicht genug Tränchen verdrückt hat, für den ist auch der jährlich neu produzierte Weihnachtswerbespot des britischen Handelsunternehmens John Lewis eine sichere Empfehlung. Im vergangenen Jahr rührte der Pinguin Monty die Menschen. In der aktuellen Weihnachtssaison handelt der John-Lewis-Spot „Man on the Moon“ von einem kleinen Mädchen, das durch ein Teleskop auf dem Mond tatsächlich einen alten, traurigen Mann entdeckt. Obwohl die Versuche des Mädchens, Kontakt aufzunehmen, zunächst scheitern, gibt es am Ende natürlich ein Happy End.
Wer nicht immer vor Rührung, sondern auch einmal vor Lachen weinen will, dem seien die Werbespots des Internetversandhandels Geschenkeidee.de ans Herz gelenkt, die zwar kürzer und schneller sind, dafür aber desto lustiger. Das Grundkonzept: Unter dem Motto „Niemand will Socken zu Weihnachten“ verdirbt eine sprechende Socke einer Familie dauernd das Fest – mit harten Sprüchen, die zwar wahr sind, die aber zu den Feiertagen niemand hören will.