Nach acht Jahren passt der Gemeinderat die Friedhofsgebühren an und erhöht die Sätze um durchschnittlich 30 Prozent. Eine halbe Million Euro kosten die Anlagen pro Jahr.

Weil der Stadt - Das Begräbnis auf einem der fünf Friedhöfe von Weil der Stadt wird von September an teurer. Um 30 Prozent hat der Gemeinderat die Gebühren für die Bestattung, die Bearbeitung der Sterbefälle und die Nutzung der Gräber angehoben. Ein Drittel höhere Gebühren klingt zwar viel – allerdings liegt die letzte Anpassung auch acht Jahre zurück.

 

Erhöhung lieber mäßig, aber regelmäßig

„Künftig werden wir mit Erhöhungen nicht mehr so lange warten“, kündigt darum Bürgermeister Thilo Schreiber (CDU) an. Dann gelte auch in diesem Bereich: Eine lieber mäßige, dafür aber regelmäßige Anpassung. Zuständig für die Gebührenordnung der Friedhöfe ist das Ordnungsamt. Und dessen Mitarbeiter waren in den vergangenen Jahren mit der Unterbringung der Flüchtlinge beschäftigt. Zugleich weiß Schreiber, dass Weil der Stadt im Vergleich nicht mehr die günstigsten Gebühren hat. „Wir haben in unseren fünf Ortsteilen fünf Friedhöfe“, sagt er. Daher werde man nie so günstig sein, wie eine Einheitsgemeinde mit einem Zentralfriedhof. Zugleich verspricht er aber: „Wir stehen auch zu unseren kleineren Friedhöfen.“

Etwa eine halbe Million Euro kostet der Stadtverwaltung jedes Jahr die Pflege der Friedhöfe, die Herstellung der Gräber und der Unterhalt der Leichenhallen. „Grundsätzlich gilt, dass die Gemeinden diese Kosten durch die Gebühren reinholen müssen“, erklärt Tilo Bernhardt vom Heilbronner Büro „Schneider und Zajontz“, der die neue Gebührentabelle für den Gemeinderat errechnet hat. „Weil es sich aber um eine spezielle Gebühr handelt, bleiben die meisten Gemeinden jedoch darunter.“

Niedrigere Gebühr für Kinder

Das ist dann die politische Entscheidung, die der Gemeinderat zu treffen hat. Wie viel will er aus den Steuerkassen zu den Ausgaben von einer halben Million Euro zuschießen? Bürgermeister Thilo Schreiber schlug vor, die Gebühren so anzusetzen, dass damit drei Viertel der Ausgaben gedeckt werden können. Einstimmig folgte ihm der Gemeinderat.

Bis auf einen kleinen Änderungswunsch des SPD-Fraktionsvorsitzenden Josef Weber. „Die Gebühr für die Bestattung der Unter-Zehnjährigen ist doch sehr hoch angesetzt“, fand er. „Darüber sollten wir reden.“ 946 Euro hatte die Verwaltung für Kinderbestattungen vorgeschlagen. Auf Webers Antrag hin senkte die Mehrheit des Gemeinderates diesen Satz auf 500 Euro.