45 000 Zuschauer kommen zum Fasnetsumzug. Sorgen machen sechs Körperverletzungen.

Weil der Stadt - Der Umzug war wirklich super! Da blasen alle Beteiligten ins gleiche Horn. Bürgermeister Thilo Schreiber sieht das natürlich so, die Polizei, und auch Michael Borger, der Vorsitzende der Narrenzunft AHA, die das Riesenspektakel am Sonntag organisiert hat.

 

„Es hätte nicht besser sein können“, befindet Borger am Tag danach, noch immer ganz atemlos von all dem Händeschütteln und den AHA-Rufen. Etwa 45 000 Gäste waren am Sonntag in der Stadt, so lautet die erste Bilanz von Narrenzunft und Polizei. Genau ausgezählt wird zwar erst am Aschermittwoch. „Aber es waren deutlich mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr“, sagt Michael Borger. 2016 hatte man etwa 35 000 Gäste gezählt.

Sicherheitskonzept hat funktioniert

„Auch unser verstärktes Sicherheitskonzept hat gut funktioniert“, bilanziert der Obernarr Michael Borger. So haben zum Beispiel örtliche Landwirte mit ihren Traktoren und Anhängern die Straßen in Richtung Innenstadt versperrt, um mögliche Anschläge mit Autos oder Lastwagen zu verhindern.

Zufrieden ist auch die Polizei. „Während des Umzugs gab’s für uns nur ein paar Kleinigkeiten zu erledigen“, berichtet Rainer Kömpf, der Leiter des Weil der Städter Polizeipostens. So musste ein Krankenwagen durch die Zuschauermassen geleitet werden und einige Kinder hatten ihre Eltern verloren.

So richtig ging die Arbeit für die Polizei erst nach dem Umzug los. „Da haben wir unsere Präsenz dann stark erhöht und dadurch viele Vorfälle im Keim erstickt.“ Sechs Anzeigen wegen Körperverletzung gingen bei der Polizei dennoch ein, darunter zwei gefährliche Körperverletzungen, bei denen Menschen mit Glasflaschen aufeinander einprügelten. Eine Person nahm die Polizei noch in der Nacht in Gewahrsam, zwei Platzverweise sprach sie aus. „Im vergangenen Jahr hatten wir gar keine Anzeigen“, sagt Rainer Kömpf, der Chef der Weil der Städter Polizei. Da sei das schon eine deutliche Erhöhung. Dennoch, bei 45 000 Menschen, die am Sonntag in Weil der Stadt waren, könne er mit dieser Bilanz leben, so Kömpf.

Gute Zusammenarbeit von AHA, Ordnungsamt und Polizei

Bürgermeister Thilo Schreiber hat auch am Tag danach noch ein Lächeln auf den Lippen, wenn er an den großen Umzug denkt. „Unsere AHA und unser Ordnungsamt haben das schließlich sehr erfolgreich organisiert“, stellt er fest. Zusammen mit dem schönen Wetter und den tollen Darstellungen, Gruppen und Wagen sei der Umzug eine super Werbung für die Stadt gewesen.

Eine erfolgreiche Bilanz zieht auch Thomas Besser, der Leiter des Weiler Ordnungsamtes. Die Ausweichparkplätze und das Angebot an Bus und Bahn seien gut angenommen worden, auch das neue Sicherheitskonzept habe sich bewährt. Etwa fünf Fahrzeuge habe er abschleppen lassen müssen, um die Strecke für den großen Umzug freizubekommen, berichtet der Ordnungsamtsleiter. Verzichten könne er dagegen auf einige Autofahrer, die die notwendigen Absperrungen nicht akzeptieren wollten. „Da müssen wir uns dann manchmal den Mund fusselig reden“, bemängelt er. Das bestätigt Rainer Kömpf von der Polizei: „Würden sich alle an die Beschilderungen halten, dann hätten wir alle noch weniger Probleme.“