Die Stadt ist ein sicheres Pflaster, wie der Polizeibericht von 2015 zeigt. Vor allem Einbrüche gehen zurück.

Weil der Stadt - Nur mal kurz den Wasserdruck im Keller überprüfen. Das dürfte doch kein Problem sein, dachten sich ein paar Weil der Städter und wiesen den freundlichen Handwerken gerne den Weg ins Untergeschoss. Kein Problem? Wenn anschließend sämtliche Geldbörsen im Haus fehlen, dann schon.

 

So ist es zumindest mehreren Weil der Städtern im vergangenen Jahr ergangen, berichten Markus Geistler, der Leiter des Polizeireviers Leonberg, und Rainer Kömpf vom Weiler Polizeiposten, als sie dem Gemeinderat die Polizeistatistik vorstellen. „Das Problem war auch, dass die Tat erst einen Tag später angezeigt wurde“, sagt Rainer Kömpf. Sein Problem: „Da haben wir dann keine Chance mehr, den Täter zu ermitteln.“

604 Delikte wurden im Jahr 2015 in Weil der Stadt begangen, das sind 38 Taten weniger als 2014. „Hier lebt es sich also sehr sicher“, findet Geistler. Als Leonberger Revierleiter hat er den Überblick über den ganzen Altkreis. „Verglichen mit den Einwohnern ist nur Weissach noch sicherer“, stellt Geistler fest. Das bestätige auch der Zehnjahresvergleich, der eine leicht sinkende Tendenz aufweist.

Falsche Scham

Dies gilt auch für die Diebstahl-Delikte, also Ladendiebstähle oder Einbrüche in Wohnungen oder Autos – oder eben den Trickdiebstählen, wie dem Wasserzähler-Betrüger. „Das macht uns in den vergangenen Jahren besondere Sorgen“, sagt Rainer Kömpf, der Leiter des Weiler Polizeipostens. „Da sind meist ältere Menschen betroffen, die sich oft schämen, den Betrug anzuzeigen.“ Sein dringender Appell daher an alle Betroffenen: „Rufen Sie immer sofort die Polizei!“

Dies sei auch bei Wohnungseinbrüchen wichtig, denn in diesem Bereich bilde Weil der Stadt, zusammen mit Leonberg, einen besonderen Brennpunkt, berichtet der Leonberger Revierleiter. 22 Einbrüche hat es im Jahr 2015 gegeben, das sind drei Einbrüche mehr als 2014. „Die wichtige Information ist aber, dass mehr als die Hälfte davon im Versuchsstadium stecken geblieben ist“, sagt Geistler. Das zeige, dass es sich durchaus lohnt, in Sicherheitstechnik zu investieren, und für eine gute soziale Kontrolle innerhalb der Nachbarschaft zu sorgen.

In Sachen Wohnungseinbrüche hat Geistler auch eine gute Nachricht mitgebracht. In diesem Frühjahr hat die Kriminalpolizei nämlich zwei Einbruchs-Täter ermittelt. „Das waren zwei Weil der Städter, die für ziemlich viele Taten verantwortlich sind“, berichtet Markus Geistler. Und zwar so viele, dass ihnen mehr Taten nachgewiesen wurden, als in diesem Frühjahr begangen wurden. „Deshalb hat Weil der Stadt im Moment eine Aufklärungsquote von 145 Prozent“, sagt der Leonberger Polizeichef und schmunzelt. Die beiden Einbrecher kamen aus Weil der Stadt und haben vor allem ihre Drogensucht mit den Einbrüchen finanziert. „Seit diese gefasst sind, sind die Einbrüche hier deutlich zurückgegangen“, stellt Rainer Kömpf vom Weiler Posten fest.

Wenig Einsicht bei Drogen-Konsumenten

Große Sorgen machen den Polizisten dagegen Rauschgift-Delikte. „Das wird zurzeit deutlich beliebter“, muss Markus Geistler feststellen. In Weil der Stadt gebe es zwei Schwerpunkte – am Bahnhof und im Bereich der Stadtmauer am E-Center. „Vor allem das Unrechtsbewusstsein bei den Konsumenten lässt oft zu wünschen übrig“, beklagt er. Deshalb setzen seine Polizisten hier einen Schwerpunkt.

Genauso wie auf der Bundesstraße nach Leonberg, wo Geistler die Verkehrsüberwachung hoch halten will. „Es fällt auf, dass da zurzeit viele schwere Unfälle passieren. Das liegt oft an zu hoher Geschwindigkeit.“