Der Gemeinderat hat die Sanierung des Augustinerklosters beschlossen. Damit kann das Jugendhaus dort Anfang des kommenden Jahres wieder einziehen. Und auch die vier anderen Vereine haben dort eine Zukunft.

Weil der Stadt - Drei intensive Sitzungen haben die Stadtverwaltung, der Trägerverein des Jugendhauses Kloster und einige Gemeinderäte im Sommer hinter sich gebracht. Die waren nötig geworden, weil die Stadtverwaltung im März das Augustinerkloster aus Brandschutzgründen schließen musste.

 

„Das war ein Ende mit Schrecken“, erinnert sich der Bürgermeister Thilo Schreiber. „Aber jetzt sind wir auf einem guten Weg.“ Diese Meinung teilt die überwiegende Mehrheit im Weil der Städter Gemeinderat und hat deshalb bei zwei Enthaltungen die Sanierung des Kloster-Gebäudes beschlossen. Insgesamt 150 000 Euro will die Stadt in die Hand nehmen, um die notwendigen Brandschutz- und Elektroarbeiten zu erledigen. Anfang des kommenden Jahres soll der Jugendhaus-Verein dann wieder in sein angestammtes Domizil zurückkehren können.

Lob aus dem Gemeinderat

„Gut, dass wir das geschafft haben“, lobt die grüne Rätin Anke Matthias-Schwarz. Und ihre SPD-Kollegin Cornelia Schmalz will „allen ganz arg danken, die da jetzt so konstruktiv zusammengearbeitet haben“.

Wichtigste Investition wird jetzt eine Wendeltreppe sein, die die Stadtverwaltung am Westflügel anbringen will. 44 000 Euro wird diese Treppe kosten. „Das Hauptproblem war nämlich, dass ein zweiter Rettungsweg in dem historischen Gebäude fehlt“, erklärt Stadtbaumeister Arnd Jocher im Gemeinderat.

„Und der Denkmalschutz hat damit kein Problem, wenn wir diese Treppe außen anbringen?“, will die FDP-Rätin Brigitte Benzinger-König wissen. Arnd Jocher vom städtischen Bauamt muss zugeben, dass das Denkmalamt diese Treppe in einer ersten Stellungnahme abgelehnt habe. „Ich habe aber rausgehört, dass sie diese Lösung jetzt akzeptieren werden“, erzählt Arnd Jocher. Denn die Alternative – ein innerhalb des Gebäudes liegendes zweites Treppenhaus – wolle man nicht, weil das noch ein sehr viel größerer Eingriff in das historische Gebäude wäre.

Kein Plan B

„Wir werden dem Denkmalamt sagen, dass wir diese Treppe brauchen“, kündigt auch der Bürgermeister Thilo Schreiber an. Einen Plan B habe seine Verwaltung nämlich nicht, ein Provisorium – etwa Container – koste mindestens einen sechsstelligen Betrag. „Sonst müssen wir das Kloster nämlich ganz zumachen.“ Denn nicht nur das Jugendhaus ist in dem Gebäude untergebracht, auch der Griechische Kulturverein, die Chorvereinigung, das Jugendrotkreuz und die Musikschule haben eine Zukunft im Kloster, wenn der Brandschutz gesichert ist. Zwei Drittel von den 150 000 Euro gehen in diese Maßnahmen, die restlichen Mittel in die Erneuerung der Elektrik in dem alten Gebäude. Ob das die endgültige Lösung für das Jugendhaus ist, steht noch nicht fest, kündigt der Bürgermeister an. „Wenn sie wieder drin sind, haben wir genügend Zeit, in den nächsten Jahren in Ruhe über die Zukunft nachzudenken“, sagt Thilo Schreiber im Gemeinderat. In diese Richtung denkt auch der Freie Wähler Michael Borger. „Wir alle sind nicht mehr an dem Ort, an dem wir mal geboren worden sind“, überlegt er. „Da müssen wir uns einfach mal umschauen.“

Denn den vollständigen Betrieb wird der Jugendhausverein nicht wieder aufnehmen können, zumindest die großen Konzerte will die Stadtverwaltung nicht mehr erlauben. Aber auch da will der Bürgermeister bei der Suche nach einer anderen Möglichkeit mithelfen. Und auch bei dem historischen Augustinerkloster ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, wie die Diskussion im Gemeinderat zeigt. „Vielleicht besteht das Jugendhaus seit über 40 Jahren selbstverwaltet, weil es in diesem tollen Gebäude ist“, findet der grüne Stadtrat Steffen Rüger.