Trommelei feiert zehnjähriges Bestehen. Sie soll Platz der Inspiration und Einkehr gleichermaßen sein.

Weil der Stadt - Die Trommelei, das ist ein ganz eigener Platz. Konzipiert für Trommeln und Tanz bietet sie weit aus mehr, als man auf den ersten Blick erahnen möchte. „Mein Ziel war es, einen Platz zu kreieren, wo Leute zusammen Musik machen und sich begegnen können“, unterstreicht „Aranya“. Vor genau zehn Jahren hat sie die Einrichtung gegründet. Aranya wurde 1964 in den Niederlanden geboren und wuchs unter dem Namen Caroline van der Houwen auf. Seit dem Jahr 2003 ist sie in Deutschland, seit 2008 in Weil der Stadt. Ihre Trommelei, Zentrum für Trommeln und Tanz, befindet sich in der Daimlerstraße 6. „Man kann hier zusammensitzen und kochen. Vor oder auch nach dem Unterricht oder den Workshops. Das war der Gedanke“, sagt Aranya freudig.

 

Trommelei soll Anlaufstelle sein

Sie selbst hat mit Ende 20 zur Trommel und der Musik gefunden. „Ich selbst komme vom afrikanischen Trommeln“, sagt sie. Bei einem Stadtfest hat sie einst einer Trommelgruppe zugehört, und die afrikanische Percussion sollte sie nie mehr los- lassen. So ist ihr Herzensinstrument die Djembe. „Das Trommeln hat mich so gepackt, weil man das zusammen macht. Dieses gemeinsame Musizieren – wir spielen einfach irgendetwas und das passt dann zusammen – das tut so gut“, sagt sie.

Bereits in den Niederlanden gab sie die ersten Unterrichtsstunden. Auch Workshops für Firmen zur Teambildung hat sie angeboten. In Deutschland hat sie dies weiterverfolgt. Doch schnell reifte die Idee, ein Musikzentrum für jedermann zu schaffen. „Aus der Seele heraus spielen – das kann jeder“, ist sie sich sicher. So sieht Aranya die Trommelei als Anlaufstelle. Hier kommen Menschen ins Gespräch, fühlen sich in der Gruppe aufgenommen. „Ich möchte die Verbindung mit Menschen. Das kann ich hier leben“, sagt sie.

Improvisation lebt vom Gefühl des Moments

Dabei steht bei Aranya insbesondere die Improvisation im Mittelpunkt. „Das macht so viel Spaß“, freut sie sich. Sich in den Rhythmus einbindend findet jeder seinen Platz. Denn die Improvisation lebt vom Gefühl des Moments. „Einfühlsam sein, sich auf andere einlassen und achtsam sein, das tut Menschen gut“, sinniert Aranya. So sind die Improvisationsgruppen offene Gruppen. Hier können die Teilnehmer jegliche Instrumente spielen. Ob das eigene Musikinstrument oder eines aus der Trommelei – der Fantasie und Inspiration sind keine Grenzen gesetzt. Auch alterslos ist die Musik. So geht Aranya mit ihren Trommeln in Schulen. Auch Geburtstage für Kinder ab acht Jahren können als Workshops in der Trommelei stattfinden.

Mit dem „Freien Tanzen“ bietet sie eine weitere Form der Begegnung mit Musik an. „Wir machen entweder Livemusik oder ich stelle Musik vom Band zusammen. Da hab ich ein Händchen dafür, die richtige Musik zu finden, bei der die Leute dann aus sich rausgehen können“, erzählt Aranya stolz. So ist es dieses Sich-Fallen-lassen, das Menschen inspiriert, frei zu tanzen. „Wir haben hier einen geschützten Raum, wo die Leute, ohne dass sie von außen beobachtet oder beurteilt werden, machen können, was sie wollen.“

Musik, Instrumente, Selbstfindung

Auch das Kennenlernen von neuen Musikinstrumenten ist in der Trommelei möglich. Ob beispielsweise die afrikanischen oder indianischen Trommeln, Klangschalen, indianische Flöten, Melodica, Mundharmonika, Gitarre oder das Cajón – es gibt viel zu entdecken. Über die Musik, die Musikinstrumente und letztendlich auch über sich selbst.

„Ich sage immer, es ist wie eine Sprache. Ein Kind, das sprechen lernt, lernt nicht, weil die Eltern es korrigieren oder vorsagen. Nein, sie hören, wie die Eltern sprechen und machen mit, sind einbezogen. So lernt man Sprache, und so kann man auch Musik lernen. Und Musik tut gut“, schließt sie.