Von Mittwoch 7.5. bis Freitag 9.5.2025, versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule, der Realschule und der Würmtalschule im Klösterle, oder in der Sporthalle um eine besondere Botschaft zu hören – eine Botschaft über Gewalt, deren Folgen und darüber, wie wichtig es ist, hinzusehen und Verantwortung zu übernehmen. Der Redner des Tages war Christoph Rickels, ein Mann, der selbst Opfer von Gewalt wurde und seither mit den schwerwiegenden Konsequenzen dieser Tat lebt.

 

Rickels berichtete eindrucksvoll von seinem Schicksal, begleitet von Aufnahmen, die das Geschehene dokumentierten und den Zuhörenden die Realität des Geschehens vor Augen führten. Seine Worte waren eindringlich, seine Geschichte erschütternd. Doch sein Vortrag war mehr als eine Schilderung eines schrecklichen Vorfalls – es war eine Mahnung, eine Lektion und eine Aufforderung zum Nachdenken. „War doch nur Spaß“ – diese Phrase, mit der Gewalt oft verharmlost wird, verlor nach diesen 90 Minuten ihre Bedeutung.

Dabei beleuchtete Rickels nicht nur seine eigene Leidensgeschichte, sondern machte auch deutlich, dass Gewalt nicht nur Opfer, sondern auch Täter nachhaltig prägt. Die Tat bleibt, sie verändert Leben – auf beiden Seiten. Diese Einsicht ließ das Publikum verstummen. Für eineinhalb Stunden herrschte absolute Ruhe im Raum, weil alle sich von seiner Erzählung mitreißen ließen.

Am Ende des Vortrags hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die Rickels mit Humor und seiner eigenen Definition von Coolness beantwortete. Coolness, so erklärte er, sei nicht das oberflächliche Bild eines „geilen Typs“, sondern eine tiefere Form der Selbstsicherheit und Stärke – eine Haltung, die sich auf kluge Entscheidungen stützt und nicht auf körperliche Dominanz.

Rickels engagiert sich mit seiner Stiftung in ganz Deutschland für Gewaltprävention und ist derzeit täglich in Schulen des Landkreises Böblingen unterwegs. Sein Einsatz zeigt Wirkung – die Zuhörenden verließen den Vortrag nicht nur nachdenklich, sondern auch mit neuem Verständnis für die Bedeutung von Respekt, Achtsamkeit und Verantwortung.

Ein besonderer Dank gilt der Jugendsozialarbeit in Weil der Stadt für die Organisation dieses bewegenden Vortrags sowie dem Lions Club in Weil der Stadt und dem Sicheren Landkreis für die finanzielle Unterstützung. Veranstaltungen wie diese sind essenziell, um junge Menschen für ein respektvolles Miteinander zu sensibilisieren – und genau das hat Christoph Rickels an diesem Tag eindrucksvoll bewiesen.

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