Nimmt die unendliche Geschichte des Weiler Baumarkts doch noch ein gutes Ende? Bestätigen will das niemand so recht. Doch es deutet sich an, dass die Schünke-Gruppe doch einen neuen Baumarkt errichtet, anstatt den alten weiter zu betreiben.

Weil der Stadt - Nimmt die unendliche Geschichte des Weiler Baumarkts doch noch ein gutes Ende? Bestätigen will das niemand so recht. Die Stadtverwaltung und der Investor, die Schünke-Gruppe aus Wehr im Kreis Waldshut, verhandeln offenbar hinter den Kulissen. Doch es deutet sich an, dass die ursprünglichen Pläne der Baumarktkette Schünke, das Gebäude stehen zu lassen und dort nach dem Ulmer Vorbild einfach den Markt neu zu eröffnen, so nicht kommen werden.

 

Vielmehr könnte das eintreten, was sich die Stadtpolitiker und Bürger schon lange erhoffen: ein Neubau im Gewerbegebiet Richtung Merklingen. „Wir sind noch in Gesprächen“, erklärt der Bürgermeister Thilo Schreiber dazu. Die will man erst einmal abwarten, bevor man an die Öffentlichkeit geht. Doch offenbar haben die schon vor einigen Monaten angekündigten „Daumenschrauben“ gewirkt, sodass die Schünke-Gruppe wohl doch über einen völlig neuen Markt mit dann auch erweitertem Sortiment nachdenkt. Der Geschäftsführer von Schünke war auf mehrfache Anfrage nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Zur Erinnerung: eigentlich waren sich die Stadtverwaltung und die Rutesheimer Familie Bolay handelseinig. Nach dem Ditzinger Vorbild sollte ein neuer Hagebaumarkt an der Stelle entstehen. Doch dann hat sozusagen über Nacht der Grundstückseigentümer, die Neff Vermögensverwaltung aus Rodgau bei Frankfurt, das Areal an die Schünke-Gruppe verkauft. Die genießt in der Branche keinen Ruf als großen Investor, sondern kauft häufig kleine, alte Märkte auf und poliert sie zu neuem Glanz, ohne viel zu verändern. Nicht gerade das Konzept, das den Weilern vorschwebte.

Der ganz große Hammer wurde allerdings nicht ausgepackt – das wäre das sogenannte Vorkaufsrecht gewesen. Damit hätte die Stadt den Grundstücksdeal sozusagen untersagen können. Sie hätte ihr Recht zugunsten von Bolay ausüben können, doch dann wäre das Risiko von mehreren Millionen Euro bei der Stadt gelegen.

Das wollte der Gemeinderat dann doch nicht, womit die Familie Bolay aus dem Spiel war. „Wir konzentrieren uns jetzt auf den Neubau in Ditzingen“, erklärt Christina Almert. Der soll bis 2016 fertig werden, und ist eine große Investition. Die Schünke-Gruppe hatte schon im Juni eine baldige Neueröffnung angekündigt, die ehemaligen Mitarbeiter wurden wieder angeschrieben, auf einem Online-Portal wurde auf den Neustart hingewiesen.

Doch daraus wurde nichts. Es sind schließlich auch viele Fragen offen: Wie soll das Gelände besser erschlossen werden? Eigentlich wollte die Stadt einen Kreisverkehr bauen, um den samstäglichen Stau zu beenden, doch der würde auf dem Gelände des seit einiger Zeit schon leer stehenden Extra-Markts liegen. Sogar die Drohung stand im Raum, die Stadt könnte in dem Gebiet einen Markt untersagen – dann wäre das Grundstück wertlos gewesen.

Wie es nun weitergeht? Die Signale stehen offenbar auf Neubau. Damit könnte der ursprüngliche Plan – ein großer Markt mit Gartensegment und breit gefächertem Hobby- und Heimwerker-Sortiment – doch noch Realität werden. Auf der Homepage der I& F Schünke-Gruppe findet sich kein Hinweis, auf dem Online-Portal www.neueröffnung.info ist der schon für Juli angekündigte Neustart in Weil der Stadt seit 67 Tagen als „offen“ deklariert.

Genaue Informationen gibt es nicht. Doch die Tage des heruntergekommenen Gebäudes vom alten Extra-Baumarkt sind offenbar endgültig gezählt.