Die Pläne für die „Schwarzwaldstraße“ bei Merklingen stehen, beim Weil der Städter Neubaugebiet gibt es noch einiges zu besprechen.

Weil der Stadt - Mit Volldampf treibt der neue Beigeordnete Jürgen Katz die beiden Neubaugebiete der Stadt voran. Ende Januar hat nun auch der Gemeinderat für die „Schwarzwaldstraße“ grünes Licht gegeben und für den Häugern die Devise „Weiter so“, nachdem es zuletzt einige Querelen gegeben hatte.

 

Damit wird es jetzt für die 2,8 Hektar bei Merklingen richtig konkret. „Ich gehe davon aus, dass wir im Februar die Ausschreibung für die Erschließung an dem Markt bringen“, kündigt Katz an. Das heißt, die Stadt sucht eine Baufirma, die in dem Neubaugebiet die Straßen und Leitungen baut. Klappt das, dann könnten schon im April oder Mai die Bagger rollen.

Ganz optimistisch ist der Beigeordnete aber noch nicht, denn er weiß, dass es derzeit nicht einfach ist, eine Baufirma zu finden. „Alle Auftragsbücher sind voll“, stellt er fest. „Da stecken wir leider nicht drin, das ist also noch ein kritischer Punkt.“

Etwa ein Jahr würde die Baufirma für die Erschließung brauchen, sodass im Frühjahr 2020 die Häuslebauer loslegen könnten. Parallel laufen im Stadtbauamt und in der Kämmerei die Planungen an, wie diese Grundstücke verkauft werden.

Welche Kriterien sind entscheidend?

Jürgen Katz kündigt an, sie nicht einfach an den Meistbietenden zu veräußern, sondern Kriterien – etwa die Zahl der Kinder oder Ähnliches – anwenden zu wollen. „Im ersten Halbjahr dieses Jahres wollen wir dem Gemeinderat einen Vorschlag für diese Kriterien machen“, sagt er. Klappt das, dann könnte es schon Ende dieses Jahres auch hier konkret werden – denn dann dürften sich alle kaufwilligen Interessenten bei der Stadt melden.

Ganz so fortgeschritten sind die Pläne beim Häugern, dem zweiten Neubaugebiet zwischen Weil der Stadt und Merklingen, noch nicht, aber auch hier geht es weiter. Derzeit läuft die sogenannte „Beteiligung der öffentlichen Träger“, Das heißt, dass zum Beispiel die Naturschutzbehörde ihre Meinung abgeben darf. Noch nicht klar ist dagegen, wie eng der Gemeinderat die Vorschriften für die künftigen Bauherren setzt.

Zu Gestaltung des Neubaugebiets hatte die Stadt eigens einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem im April des vergangenen Jahres das Stuttgarter Büro Zoll-Architekten herausgegangen ist. Dabei ist vorgesehen, den Häusern in der Randlage des Gebiets – also jene Gebäude, die von Merklingen zu sehen sein werden – ein Flachdach vorzuschreiben.

Wo heute in Merklingen noch Bäume stehen, rollen bald die Bagger. Foto: factum/Granville
Was nicht nur auf Zustimmung stößt. „Mir gefallen Satteldächer besser, von Flachdächern bin ich nicht begeistert“, hatte CDU-Fraktionschef Martin Buhl in der jüngsten Gemeinderatssitzung eingewendet. Seine Ratskollegen Markus Kling und Klaus-Peter Fritschi von den Freien Wählern kritisierten, dass zu viele Vorgaben zur Gartengestaltung vorgesehen seien. „Nachher sitzen wir jede Woche im Ausschuss und müssen Befreiungen erteilen“, sagte Markus Kling. „Wir sollten nicht so viel reinregieren“, ergänzte Fritschi. „Es haben doch alle Bauherren in den Neubaugebieten ihren Garten schön.“

Der heutige Beigeordnete Jürgen Katz, der zum Zeitpunkt des Architektenwettbewerbs noch gar nicht im Amt war, verteidigt den Entwurf im Gespräch mit unserer Zeitung. Nur 25 Prozent der Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser bekämen die Vorgabe zum Flachdach, sagt er. „In dem Quartier in Richtung Merklingen, beim Übergang in die Natur, kann ich mir eine solche beruhigte Dachgestaltung gut vorstellen“, sagt der Landschaftsarchitekt.

Der Natur etwas zurückgeben

Und zu den Vorgaben bei der Gartengestaltung, etwa der Zahl der Bäume, verweist er auf übergeordnete Vorschriften, nach denen man sich zu richten habe. „Demnach müssen wir in dem Gebiet so viel ökologischen Ausgleich wie möglich machen“, sagt er. „Und danach richten wir uns“.

Noch mindestens zwei Mal wird der Gemeinderat über diese Fragen im Häugern zu diskutieren haben – und das in nicht allzuferner Zukunft, denn die Pläne des Beigeordneten sind ehrgeizig. Noch in diesem Jahr will einen Satzungsbeschluss für den Häugern. Klappt das, käme dieses Neubaugebiet genau ein Jahr später als die „Schwarzwaldstraße“.