Die Gebühren für die Ganztagsbetreuung steigen von 308 auf 320 Euro an.

Weil der Stadt - Die Kinderkrippe und die Kindergärten in Weil der Stadt werden von September an etwas teurer. „Wir haben uns vor Jahren verständigt, dass wir die Richtsätze übernehmen“, erklärt Bürgermeister Thilo Schreiber (CDU) am Dienstagabend den Gemeinderäten. Die Richtsätze arbeiten die Spitzen des Städte- und des Gemeindetages und der Kirchen jedes Jahr aus. Demnach steigen die Gebühren um drei Prozent.

 

Keine Empfehlung gibt es für die Ganztagsbetreuungsplätze. Aber auch diese will die Verwaltung um etwa drei Prozent erhöhen. Die Gemeinderäte sehen das genauso und stimmen der neuen Gebührentabelle einstimmig zu. Die Gebühren für den Platz der Halbtagsbetreuung steigen damit von 104 Euro auf 107 Euro. Für einen Ganztagsplatz müssen Eltern nicht mehr nur 308 Euro, sondern 320 Euro berappen.

Weil der Stadt bleibt damit im Mittelfeld. Zum einen verlangt die Stadt die Gebühren nur elf Mal im Jahr – nicht zwölf Mal, wie die meisten anderen Kommunen. In Renningen zum Beispiel kostet der Ganztagsplatz 393 Euro. Das spiegelt sich im Zuschussbedarf wieder. Renningen deckt mit den Elterngebühren 18 bis 20 Prozent der anfallenden Kosten. In Weil der Stadt müssen die Eltern nur 16 Prozent stemmen.

733 Kinder gibt es im kommenden Kindergartenjahr

Unterdessen werden in Weil der Stadt die Plätze für die Kinderbetreuung knapp. Das ergibt eine Auflistung des Bedarfs, die die Amtsleiterin Tanja Kübler aufgestellt hat. 733 Kinder wird es im kommenden Kindergartenjahr 2019/20 in Weil der Stadt geben. In der Stadt gibt es aber nur 727 Plätze – also sechs zu wenig. Der Waldkindergarten, der im September auf dem Merklinger Sportplatz beim Gymnasium seinen Betrieb aufnimmt, ist da schon miteinberechnet.

„Die Zahl macht uns erst mal kein Kopfzerbrechen“, sagt Kübler. „Nicht alle Kinder besuchen bei uns in Weil der Stadt den Kindergarten.“ Gelassen zurücklehnen werde man sich aber deswegen nicht, die Stadtverwaltung ist auf der Suche nach sämtlichen Räumen in der Stadt, die sich noch eignen. In Hausen gibt es zum Beispiel bislang nur eine Kindergartengruppe. „Dort wäre Platz für eine weitere Kleingruppe mit 15 Kindern“, sagt die Amtsleiterin. In Merklingen in der Kita Kirchenburg könne man nach einer Brandschutzsanierung eine dritte Gruppe unterbringen. An Ganztagsplätzen gibt es 130 in der Stadt, die alle belegt sind. Luft gibt es in diesem Bereich im Kindergartenjahr 2020/21, wenn der Neubau des katholischen Kindergartens fertig ist. Dort stehen dann weitere 40 Ganztagsplätze zur Verfügung.

Neue Vergabekriterien für die Plätze

Geändert werden zum September auch die Kriterien, nach denen die Verwaltung die Plätze vergibt, wenn darauf mehrere Anmeldungen eingehen. Bevorzugt werden demnach Kinder, deren Aufnahme vom Jugendamt empfohlen wird. Anschließend aufgenommen werden Kinder von Alleinerziehenden, dann Kinder von Eltern, die beide berufstätig sind und schließlich Kinder, die schon Geschwister in einer Einrichtung haben.