Mit launigen Worten eröffnet Thilo Schreiber am Samstagabend die 16. Riquewihr-Weintage in der Festhalle Merklingen. Das ganze Wochenende über haben dort fünf Winzer aus der Partnerstadt im Elsass ihre geschmackvollen Erzeugnisse präsentiert.

Weil der Stadt - Für den Bürgermeister ist die Arbeitsteilung klar: „Sie bauen den Wein an, keltern und füllen ihn ab. Und wir trinken ihn.“ Mit launigen Worten eröffnet Thilo Schreiber am Samstagabend die 16. Riquewihr-Weintage in der Festhalle Merklingen. Das ganze Wochenende über haben dort fünf Winzer aus der Partnerstadt im Elsass ihre überaus geschmackvollen Erzeugnisse präsentiert.

 

Das Festwochenende im Zeichen des elsässischen Weins ist mehr als eine Hocketse mit besonders erlesenen Tropfen. Es ist gleichsam die regelmäßige Geburtstagsfeier einer nun schon 52 Jahre währenden Verbindung zwischen zwei schmucken Städten. Denn nicht nur Weil der Stadt hat seinen Charme. Riquewihr ist regelrecht pittoresk. Ein kleines mittelalterliches Städtchen, eingebettet ist eine fantastische Rebenlandschaft.

Von der ist auch der neue Weiler Schultes begeistert, der vor zwei Wochen erstmals die französischen Partner besuchte. Klare Sache, dass der Vizebürgermeister von Riquewihr, Jules Seiler, am Wochenende „seine“ Winzer begleitete. Und deren Kreszenzen haben es in sich: Begeisternd die Cuvée L’Archer 2011 von Laurence und Philippe Greiner. Eine faszinierende Begegnung aus Muskateller, Riesling, Grauburgunder und Gewürztraminer.

Der Bürgermeister ist begeistert

Dass das Zusammenspiel verschiedener Rebsorten selbst beim bodenständigen Edelzwicker ungeahnte Geschmacksvariationen bieten kann, belegt das Weingut Hueber. Auf Crémant, jene elsässische Edelvariante des Sekts, spezialisiert ist das Weingut Dopf au Moulin. Einen spannenden Crémant aus der Chardonnay-Traube hat auch Roger Jung zu bieten. Und bei Earl Sutter Rentz fällt der Pinot noir 2011 besonders positiv auf.

Es gibt also fürwahr genug zu probieren. Eine Möglichkeit, die die Menschen aus Weil der Stadt und dem ganzen Altkreis am Samstag wie am Sonntag ausführlich in Anspruch nehmen. Neben vielen Tischen stapeln sich die erworbenen Weinkisten. Bei Großeinkäufen sind die Winzer gerne beim Transport zum Auto behilflich. Und wer vom Kistenschleppen zu stark beansprucht ist, der kann sich mit den Leckereien stärken, die das Team des Grünen Baums aus Schafhausen serviert. Die flotten Klänge des Akkordeonorchesters Merklingen tragen zur mentalen Aufmunterung bei.

Dass sich der Besuch der Riquewihr-Weintage lohnt, wissen übrigens nicht nur die Weiler Lokalmatadore, sondern auch diverse auswärtige Honoratioren. So sind die Weissacher Bürgermeisterin Ursula Kreutel und der frühere SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisrat Tobias Brenner regelmäßige Gäste.

Vesperkorb und Bier statt Weinpräsent

Wein wäre wohl kaum das passende Gastgeschenk, das Thilo Schreiber den elsässischen Gästen mit auf den Weg geben könnte. Der Schultes drückt ihnen stattdessen lieber einen vernünftigen Vesperkorb und deutsches Bier in die Hand. Ein besonderes Souvenir hat Jürgen Schirott parat. Der Vorsitzende des Gewerbevereins übergibt dem Vizebürgermeister Seiler den ganz neuen Weiler Taler mit der Merklinger Kirchenburg als Motiv.

Mit etwas Wehmut dürfte Anja Raußmüller das Wochenende im Zeichen Riquewihrs erlebt haben. Es ist das letzte Fest, das die langjährige Partnerschaftsbeauftragte im Weiler Rathaus organisiert hat. Jetzt fängt sie im Vorzimmer des Landrats Roland Bernhard an. Etwas Wehmut hätte auch bei Hans-Josef Straub aufkommen können. Doch der Altbürgermeister fühlt sich in seiner Rolle als ganz normaler Gast erkennbar wohl. „Mir geht’s von Tag zu Tag besser“, sagt er. Es sei ihm gegönnt!