Über elf Jahre hat es gedauert, bis der Mörder von Tobias gefasst wurde. Was in dieser Zeit geschah, sehen Sie in unserer Chronologie.
Stuttgart - Im Mordfall Tobias D. tappten die Ermittler lange im Dunkeln. Fast elf Jahre später wird der Täter gefasst. Eine Chronologie:
30. Oktober 2000:
Die Leiche des elfjährigen Tobias wird in der Nähe eines Weihers am Ortsrand der Gemeinde Weil im Schönbuch in Baden-Württemberg gefunden. 300 Beamte suchen nach dem Täter. Taucher, Spürhunde und Polizeihubschrauber sind im Einsatz.
November 2000:
Die Polizei hat keine konkreten Hinweise auf die Hintergründe der Bluttat. Fest steht: Tobias wurde mit zahlreichen Messerstichen getötet. Die Sonderkommission „Weiher“ wird gegründet. Zwei Wochen nach der Tat wird ein 16-Jähriger unter dringendem Tatverdacht festgenommen.
Dezember 2000:
Die Untersuchung erster Speichelproben bringt keine Übereinstimmung mit am Tatort gefundenen Spuren. Der Tatverdächtige kommt frei.
Februar 2001:
Nach der Veröffentlichung von Phantombildern verfolgt die Polizei die Spur zweier Männer. Es soll sich um die Insassen eines Autos handeln, das zur Tatzeit an dem Weiher gesehen wurde.
2002:
Die Sonderkommission „Weiher“ wird aufgelöst. Im ZDF berichtet die Sendung „Aktenzeichen XY - ungelöst“ über den Fall. Beim bis dahin weltweit größten Speicheltest sind mehr als 10.000 Menschen überprüft worden. 1300 Hinweise gingen ein.
Juni 2003:
Die Polizei stellt die Suche nach dem Täter ein. Anhand einer vorgefundenen Blutspur und der DNA-Analyse kann man von einem männlichen Täter ausgehen.
Oktober 2005:
Die Bilanz, fünf Jahre nach dem Mord: 18.000 Menschen wurden überprüft. Noch ein Sachbearbeiter ist zuständig.
2006:
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellt das Ermittlungsverfahren gegen den damals 16 Jahre alten Tatverdächtigen ein. Tobias' Eltern legen Beschwerde ein.
März 2007:
Die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen werden zum zweiten Mal eingestellt. Der Anwalt der Eltern legt Beschwerde gegen die Verfügung ein, die später zurückgewiesen wird.
Juli 2007:
Die Eltern wollen ein sogenanntes Klageerzwingungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Stuttgart durchsetzen - ohne Erfolg.
2011: