Der Unternehmer Hans-Martin Schempp hat für rund eineinhalb Millionen Euro ein Baumhaushotel errichtet. Es ist Teil eines neuen Freizeitzentrums in der Oase Weil.

Weil im Schönbuch - Willkommen in der Idylle“ steht auf dem Schild am Eingang des Baumhauses. Gleich daneben befinden sich Schalter für die Schließanlage, für den Hausalarm und die Thermostatik. Ganz aus Holz sind die Baumhäuser der Oase Weil, der Ausblick in rund zehn Metern Höhe in die Naturlandschaft von Weil im Schönbuch ist bezaubernd. Bei seinen acht liebevoll kolorierten Wipfelsuiten hat der Betreiber des Freizeitzentrums am Rand von Weil im Schönbuch zudem viel Wert auf die technische Ausstattung gelegt. Selbst Wlan steht zur Verfügung.

 

Jedes Häuschen ist ein kleines Kunstwerk

Im Herbst soll das Baumhaushotel für bis zu 36 Gäste endlich seinen Betrieb aufnehmen. In sechs der Baumhäuser, die allesamt über kleine Balkone und Terrassen verfügen, kommen bis zu vier Besucher unter, in zwei von ihnen gibt es Platz für bis zu sechs Gäste. Das kleinste der Refugien zwischen den Baumkronen, die über Stege aus Rubinenholz zu erreichen sind, trägt den Namen Flaschengeist, das größte Klabautermann. Das drittgrößte Appartementhaus „Zeitgeist“ hat 44 Quadratmeter und bietet wie die anderen so ziemlich jeden Komfort. Eine voll ausgestattete Küche, ein lauschiges Esszimmer, ein Badezimmer mit Dusche, kuschelige Schlafgemächer. Alles aus Eichen-. und Fichtenholz. Es gibt kaum einen rechten Winkel, alles ist Sonderanfertigung, jedes Wipfelhäuschen ein kleines Kunstwerk für sich.

„Für mich geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung“, sagt der Unternehmer und Betreiber der Oase Weil, Hans-Martin Schempp. Die Idee für das Projekt kam ihm, als er vor einigen Jahren selbst in einem Baumhaushotel unweit der deutsch-polnischen Grenze übernachtet hatte. Der Bauherr und Geschäftsführer der Firma Makro-Medien-Dienst in Ostfildern im Kreis Esslingen, die Werbeprospekte entwirft, ist nun selbst stolzer Besitzer einer solchen alternativen Anlage. Im Jahr 2009 erwarb er das ehemalige Anwesen des Musical-Unternehmers Rolf Deyhle, der damals in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Der Wert des 18 Hektar großen Geländes mit der einstigen Luxusvilla Deyhles an der Landesstraße zwischen Weil im Schönbuch und Waldenbuch war ursprünglich mit neun Millionen Euro taxiert worden. Die Gläubigerbank des hochverschuldeten Musical-Unternehmers, die Kreissparkasse Böblingen, stieß das Immobilienobjekt für 2,5 Millionen Euro an Schempp ab.

Hohe Sicherheitsauflagen

Seitdem plant und baut Schempp ein Freizeitzentrum. Auch eine Veranstaltungshalle soll bald fertig werden. Seine Baumhotelgäste sollen an Gesundheitskursen und Vorträgen teilnehmen können. Überhaupt möchte der Unternehmer den intellektuellen Austausch pflegen und dazu beitragen, „dass die Welt ein kleines bisschen besser wird“. Und Entspannung sollen seine Gäste in den acht skurril anmutenden Unterkünften unweit der einstigen Deyhle-Villa finden, in der im übrigen ein Wellness-Center geplant ist. Das gesamte Ensemble liegt in einem Landschaftsschutzgebiet – für jedes der Häuschen benötigte der Bauherr eine gesonderte Baugenehmigung und musste hohe Brandschutz- und Sicherheitsauflagen erfüllen.

Eigentlich wollte er sein Hotel der besonderen Art bereits in diesem Frühjahr eröffnen. Doch bei drei der Behausungen, die vom Baustil her und in ihrer Farbgebung an den Künstler Hundertwasser erinnern, mussten noch zusätzliche Fluchtwege über weitere Zwischendecks geschaffen werden. Schempp lobt trotz allem die Zusammenarbeit mit dem Baurechtsamt. Nach den Veränderungen stehe der Eröffnung nichts mehr im Wege.

Konkurrenz überschaubar

Viel Werbung für sein Hotel müsse er wohl nicht machen, meint Schempp. Die Konkurrenz ist tatsächlich überschaubar. Etwas Ähnliches hat lediglich der Freizeitpark Tripsdrill (Kreis Ludwigsburg) zu bieten, wo es 28 Holzhäuschen für je vier bis sechs Gäste gibt. Über eher einfachere Unterkünfte verfügt das Baumhaushotel Rosenberg im Ostalbkreis, wo sieben Holzgebäude auf Besucher warten. Sie sind – wie die Oase Weil – idyllisch gelegen.

Spendenlauf mit dem Kabarettisten Christoph Sonntag

Die Mitarbeiter der Firma Makro-Mediendienst (MMD) veranstalten in der Oase Weil in Weil im Schönbuch (Waldenbucher Straße 151)am Samstag, 29. Juli, zum achten Mal den MMD-Spendenlauf. Mit der Teilnahmegebühr (15 Euro für Erwachsene, sieben Euro pro Kind) wird dieses Mal die Stiftung Sternchenfänger des Kabarettisten Christoph Sonntag unterstützt. Auch er wird sich an dem Lauf beteiligen. Der Schirmherr ist Wolfgang Lahl, der Bürgermeister von Weil im Schönbuch.

Laufstrecken: Der Startschuss fällt um 15 Uhr für den 7,5-Kilometerlauf, auf die Fünf-Kilometer-Distanz geht es um 16 Uhr. Um 16.45 Uhr visieren die Bambinis die 600-Meter-Strecke an, um 17 Uhr beginnt der 1,3 Kilometer-Kids-Lauf, und um 17.30 Uhr sind die Walker an der Reihe (2,5 Kilometer). Anmeldungen werden bis 26. Juli erbeten. Kurzentschlossene können sich noch am 29. Juli bis eine Stunde vor dem Start registrieren lassen.

Spendenfest:Von 12 Uhr bis in den Abend hinein steigt ein Familienfest mit einem bunten Programm. Ein Teil des Erlöses kommt ebenfalls dem Projekt Sternchenfänger zugute.

Spendenkonto: Die Veranstalter hoffen, dass rund 10 000 Euro zusammen kommen. Das Projekt Sternchenfänger unterstützt benachteiligte, arme und kranke Kinder und erfüllt ihnen Herzens-wünsche.

Infos über die Teilnahme, Wettbewerbe, das Programm und die Preise gibt es unter www.mmd-spendenlauf.de